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Guatemala: Konflikt um zweitwichtigstes Süßwasserreservoir Lateinamerikas droht zu eskalieren

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Guatemala: Konflikt um zweitwichtigstes Süßwasserreservoir Lateinamerikas droht zu eskalieren. Logo: CONIC.Vertreter von 37 Gemeinden aus dem Naturschutzgebiet „Laguna del Tigre“ in der guatemaltekischen Provinz Petén haben sich in der vergangenen Woche in Guatemala-Stadt mit Kongressabgeordneten getroffen, um die weitere Zerstörung eines der bedeutendsten Feuchtbiotope in ganz Lateinamerika anzuprangern. Aus der Sicht der Gemeinden sind dafür die Erdölförderung, der Anbau von afrikanischen Ölpalmen und Jatrophapflanzen für sogenannten „Bio“diesel und die Viehwirtschaft der Drogenkartelle verantwortlich. Nicht einverstanden sind sie außerdem mit sechs kürzlich neu installierten Militärstützpunkten im Naturschutzpark. Während die Regierung beteuert, die Militärs dienten der Bekämpfung der Drogenkartelle und dem Schutz des Nationalparks, fürchten die 37 Gemeinden, die sich in permanentem Alarmzustand befinden, dass sie schon bald von ihrem angestammten Grund und Boden vertrieben werden sollen, um den sie zudem seit langem mit örtlichen Großgrundbesitzern streiten. Die guatemaltekische Regierung hatte Ende Juli die auslaufende Fördergenehmigung für den französischen Ölmulti PERENCO für weitere 15 Jahre endgültig verlängert. Gegen diese Entscheidung sind mehrere Klagen von Naturschutzverbänden anhängig. Am 12. September reichten sechs prominente Einzelpersonen, darunter der Kardinal Rodolfo Quezada Toruño und der Anwalt Alfonso Bauer Paíz, Beschwerde gegen die Vertragsverlängerung beim Verfassungsgericht ein. Am gleichen Tag forderte der Konflikt vor Ort offenbar ein weiteres Todesopfer (es hatte bereits im letzten Jahr bei Vertreibungen von Bauern mehrere Tote gegeben): Unbemerkt von der nationalen und internationalen Öffentlichkeit erschossen Unbekannte den Koordinator der Bauern- und Indigenenorganisation CONIC für die Region Petén, Ricardo Estrada, in der Gemeinde Santa Amelia, so jedenfalls eine Mitteilung von CONIC vom 14. September 2010. (Logo: CONIC)

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