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Guatemala: Ex-Innenminister in Spanien inhaftiert

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Guatemala FlaggeDer ehemalige Innenminister Guatemalas, Carlos Vielman, wurde in der vergangenen Woche in Madrid festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, seit 2004 an der Schaffung mafiöser Parallelstrukturen innerhalb der guatemaltekischen Polizei beteiligt und u.a. für die Aufsehen erregende Ermordung von sieben Gefangenen durch Mitglieder dieser Gruppen im Gefängnis El Pavón 2006 verantwortlich zu sein. Die Ermittlungen, die in den Haftbefehl mündeten, wurden von der Internationalen UN-Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) geführt. Vielman, der offenbar für ein Jahr im voraus eine Wohnung in Madrid angemietet hatte, wurde nun mit dem Ziel seiner Auslieferung nach Guatemala inhaftiert. Da er jedoch auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, kann ihm möglicherweise in Spanien der Prozess gemacht werden. Bisherige Reaktionen der guatemaltekischen Regierung lassen vermuten, dass sich diese möglicherweise nicht allzu sehr für die Auslieferung einsetzen wird. Präsident Colom ließ verlauten, ein Prozess gegen Vielman in Guatemala sei sehr schwierig und würde „hohe Wellen schlagen“. Der Inhaftierte ist ein Halbbruder des derzeitigen Vizepräsidenten Rafael Espada. Gegen Vielmans Polizeichef Erwin Sperisen, der sich kürzlich in die Schweiz abgesetzt hatte (siehe noticia vom 03. September 2010) läuft im übrigen nach anfänglichem Zögern der Genfer Staatsanwaltschaft nun ebenfalls ein Verfahren.

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