Guatemala: 3.350 Klagen wegen Menschenrechtsverletzung
|Die Regierung Guatemalas hat am 30. Januar insgesamt 3.350 Klagen wegen Menschenrechtsverletzungen zu Zeiten des blutigen Bürgerkriegs von 1960 bis 1996 eingereicht. Die Einreichung der Klagen fiel auf den 29. Jahrestag eines Polizeieinsatzes am 30. Januar 1980, bei dem in der spanischen Botschaft in Guatemala-Stadt 37 Menschen getötet wurden. Wie Cesar Davila, der Direktor des Nationalen Entschädigungsprogramms („Programa Nacional de Resarcimiento“, PNR), mitteilte, reichen die Vorwürfe von Vergewaltigung bis zu Massakern. Den Streitkräften und der Polizei in Guatemala wird vorgeworfen, während des langen Bürgerkriegs insgesamt fast 200.000 Menschen umgebracht zu haben. Viele Opfer seien auch spurlos verschwunden. Das Nationale Entschädigungsprogramm befasst sich derzeit mit mehr als 98.000 einschlägigen Beschwerden. Dem Programm stehen umgerechnet gut 30 Millionen Euro für die Hinterbliebenen der Opfer zur Verfügung. (AP)