Guatemala: Internationale Sicherheitskonferenz für Zentralamerika
In der Woche vom 20.-26. Juni 2011 fand in Guatemala Stadt die Internationale Sicherheitskonferenz für Zentralamerika statt. An dem Gipfel nahmen außer den Staatsoberhäuptern von Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panamá, Kolumbien und Mexiko auch die US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton und EU-Politiker teil. Die internationale Gemeinschaft verpflichtete sich, einen Plan zur Sicherheit in der Region mit insgesamt 1.441 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren zu finanzieren. Allerdings müssen die zentralamerikanischen Länder bittere finanzielle Pillen im Kampf gegen die organisierte Kriminalität schlucken, da sie an den Kosten beteiligt werden. Francisco Dall‘ Anese, Chef der Internationalen Kommission gegen die Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) gab zu bedenken, dass trotz der auf die Länder zukommenden Kosten, Steuererhöhungen so gut wie unmöglich seien, da sie mit dem Argument der politischen Korruption jederzeit von den wirtschaftlich Mächtigen abgelehnt würden. Die Konferenz, an der 55 Delegationen teilnahmen, wurde vom Zenralamerikanischen Integrationssystem (SICA) einberufen, um eine gemeinsame regionale Strategie gegen die organisierte Kriminalität, die Banden (pandillas) und den Drogenhandel zu erarbeiten. Die Strategie sieht insbesondere den Kampf gegen organisierte Gruppen sowie die Stärkung von Sicherheitsinstitutionen vor und kombiniert diese mit Präventions- und Rehabilitationsangeboten. Ein wichtiger Kritikpunkt an der Strategie dürfte sein, dass das Hauptaugenmerk auf der Finanzierung der Sicherheitskräfte und des Justiz- bzw. Gefängnisapparates liegt, wogegen der Anteil an Präventionsangeboten eher zu kurz kommt. (Karte: University of Texas at Austin)