Costa Rica: Parlament erlaubt US-Navy Schiff Zugang zum Hafen
|Das costa-ricanische Parlament hat heute in einer Abstimmung das Einlaufen eines Marineschiffes der US-amerikanischen Navy erlaubt. Das Marineschiff hatte Anfang August ein unter costa-ricanischer Flagge fahrendes Boot aufgegriffen, auf dem sich 963 Kilogramm Kokain befunden haben. Das Fischerboot, auf dem sich zwei Costa-Ricaner und ein Nicaraguaner befanden, wurde etwa 380 km östlich von der costa-ricanischen Kokos-Insel im pazifischen Ozean auf dem Weg nach Norden gefasst. Seitdem versuchte das US-amerikanische Marineschiff in costa-ricanische Hoheitsgewässer und Häfen zu gelangen, was durch Costa Rica zunächst aus formalen Gründen abgelehnt wurde. Laut costa-ricanischer Verfassung bedarf es einer Zustimmung des Parlamentes, damit ausländische Armeen, Marineschiffe oder Flugzeuge die Häfen, Flughäfen und andere Infrastrukturen in Costa Rica benutzen können. Dabei erteilt das Parlament des zentralamerikanischen Landes – welches seit 1949 kein eigenes Militär mehr besitzt – eine nur zeitlich befristete Erlaubnis zur Nutzung der costa-ricanischen Infrastruktur für ausländische Streitkräfte. Mit den USA besteht bereits seit 1999 eine bilaterale Kooperation zur gemeinsamen Patrouille des Drogenschmuggels in karibischen und pazifischen Gewässern. Zusätzlich arbeitet Costa Rica mit den anderen zentralamerikanischen Ländern und den USA im Rahmen der Central American Security Initiative (CARSI – seit 2010) zur Bekämpfung des Drogen- und Menschenschmuggels in Zentralamerika zusammen. Laut dem UNODC Zentralamerikabericht von 2012 ist der Drogenhandel für die Region kein neues Phänomen. Vielmehr hat sich ab 2000 (verstärkte Bekämpfung der Karibikroute durch die USA) und 2006 (mexikanischer Drogenkrieg) die Dimension des Drogenhandels erheblich gesteigert: In dem Bericht wird mittlerweile davon ausgegangen, dass die konfiszierte Menge an Drogen in Zentralamerika 2011 um das 13-fache höher war als die in Mexiko. (Bildquelle: US Department of Defense_, US Navy Photo by Airman Jeremy L. Grisham)