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Schwedische Pensionsfonds investieren in schmutziges Gold

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Lesedauer: 2 Minuten

Demostration in Guatemala. Bildquelle: Jaime Rodríguez, mimundo.orgStaatliche schwedische Pensionsfonds stehen erneut in der Kritik wegen ihrer Geldanlagen bei den boomenden Bergbau-Großkonzernen, die in Lateinamerika Goldtagebau betreiben und dabei Menschen und Umwelt schädigen. Eine unlängst von der NGO Swedwatch veröffentlichte Studie, die vom Solidaritätsnetzwerk Schweden-Lateinamerika (SAL) in Auftrag gegeben wurde, hat drei Beispiele näher untersucht: Im Fall der größten Goldmine Lateinamerikas, „Yanacocha“ in Peru, deren Mehrheitseigner die US-amerikanische Newmont Mining ist (gut 50 Millionen Euro Investition durch die Pensionsfonds), sind nach der Studie von Swedwatch bereits schwere Umweltschäden und Wasserverknappung zu beobachten, zudem wird über Übergriffe von privaten Sicherheitsdiensten und Polizei auf die lokale Bevölkerung berichtet. Befürchtungen wegen der Verletzung der Rechte der indigenen Bevölkerung der Huascoaltino (Diaguita) und einer Verschmutzung der Wasserressourcen in den dortigen Gletschern gibt es  auch für die Mine „Pascua-Lama“ der kanadischen Barrick Gold im chilenisch-argentinischen Grenzgebiet, die 2012/13 in Betrieb gehen soll.  Hier könnten die Pensionsfonds, nach Ansicht von SAL, mit dem Rückzug ihrer Gelder (knapp 64 Millionen Euro) ein Signal setzen. Bereits bewegt haben sie sich nach eigener Ansicht, was die ebenfalls kanadischen Goldcorp angeht, die den Tagebau „Marlin“ in Guatemala betreibt (siehe noticias vom 29.10., 23. 7. und 25.6.2010). Der Ethikrat der Pensionsfonds sei seit 2008 im Gespräch mit  Goldcorp, wo man ca. 32 Millionen Euro  investiert hat. Übersehen wird dabei, dass laut einem Beschluss des Interamerikanischen Gerichtshofs der Betrieb der Mine  längst gestoppt sein sollte – nicht zuletzt um die manifesten Gesundheitsschäden bei der lokalen Bevölkerung, bei der erhöhte Blei- und Arsenwerte festgestellt wurden, zu untersuchen. SAL fragt sich, wie lange die Pensionsfonds angesichts des unbeirrten Weitermachens von Goldcorp, der Missachtung der Volksabstimmungen in den betroffenen Gemeinden und der fortgesetzten Verfolgung der Bergbaugegner, ihren Dialog noch fortsetzen wollen und fordert einen transparenten und unabhängigen Überwachungsprozess nach norwegischem Vorbild. Goldcorp, das weitere Minen u.a. in Mexiko und Honduras betreibt, wurde im Übrigen  Anfang September 2011 aus dem Dow-Jones-Nachhaltigkeitsindex ausgeschlossen. (Bildquelle: Jaime Rodriguez,  MiMundo.org)

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