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Chile: Ergebnis der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen verändert politische Landschaft

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Chile: Präsidentschaftskandidaten Alejandro Guillier und Sebastián Piñera - Foto: Rec79Am vergangenen Sonntag, den 19. November, waren die Chilen*innen aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt sowie Abgeordnete, Landrät*innen und die Hälfte der Senator*innen zu wählen. Vor den Wahlen rechnete man mit einer niedrigen Wahlbeteiligung, obwohl das viel kritisierte binominale Wahlsystem kürzlich abgeschafft worden war und nun auch die im Ausland lebenden Chilen*innen wählen durften. Diese Prognose traf dann auch zu, denn nur 46,7% der Wahlberechtigten machten von ihrem Recht Gebrauch. Weiterhin sagten alle Umfragen voraus, dass der ehemalige konservative Präsident Chiles Sebastián Piñera (2010-2014) die Wahlen klar gewinnen und vielleicht sogar bereits in der ersten Wahlrunde gewählt würde. Umso überraschender war es, dass der Multi-Millionär „nur“ 36,6% der Stimmen auf sich vereinen konnte. Alejandro Guillier, Wunschkandidat der amtierenden sozialistischen Präsidentin Michelle Bachelet, erreichte 22,7%. Für eine weitere Überraschung sorgte das neue 12-Parteien-Bündnis Breite Front, das nun links neben Piñeras Rechtsbündnis und Bachelets Mitte-Linksbündnis als dritter Block die Parteienlandschaft aufmischt. Dessen Präsidentschaftskandidatin Beatriz Sánchez kam Guillier mit 20,3% der Stimmen sehr nah. Der rechtskonservative José Kast kam seinerseits auf 7,9%, was auch als erstaunlich bewertet werden kann, da er offener Anhänger des ehemaligen Diktators Pinochet ist. Zwar werden nun die Chilen*innen in der Stichwahl für das Präsidentenamt am 17. Dezember erwartungsgemäß zwischen Piñera und Guillier entscheiden, doch Guillier wird sich inhaltlich auf die Breite Front zubewegen müssen, um die Stimmen derjenigen zu gewinnen, die Sánchez unterstützt hatten. Auch im Parlament hat der Erfolg des neuen Bündnisses deutliche Spuren hinterlassen: Es stellt nun 20 Abgeordnete und einen Senator. So hat der seit einigen Jahren aufkeimende politische Umbruch im Land nun auch fassbare Folgen: Die neuen politischen Kräfte stellen zwar (noch) nicht die Präsidentin, aber sie haben sich im Parlament endgültig etabliert (Bildquelle: Tu Foto con el Presidente_).

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