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Chile: Auswärtiges Amt gibt Archive über „Colonia Dignidad“ frei

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Chile: Ehemaliger Lebensmittelladen "Kaffee Morgentau" der Colonia Dignidad in Santiago - Foto: Quetzal-Redaktion, csIm Rahmen der Vorführung des Films „Colonia Dignidad – Es gibt kein zurück“ über die gleichnamige chilenische Sektensiedlung verkündete Außenminister Frank-Walter Steinmeier am vergangenen Dienstag die Öffnung eines Teils der Archive zu diesem Thema. Die rund vier Hundert Aktenbände aus den Jahren 1986 bis 1996 dokumentieren die Rolle der damaligen westdeutschen Diplomatie bei den diversen Verbrechen der Colonia Diginidad. Damit verkürzte Steinmeier die Sperrfrist der Akten um 10 Jahre, während die Frist der übrigen Unterlagen bis 1986 bereits abgelaufen ist. Nachdem die deutsche Regierung bisher eher passiv und intransparent mit dem Thema umgegangen ist, kann dieser Schritt als ein Kurswechsel angesehen werden. Opfer und MenschenrechtlerInnen beklagen allerdings, dass das Auswärtige Amt nicht auch die Archive nach 1996 zugänglich gemacht hat und dass dieser hauptsächlich symbolische Schritt nur auf die Unterlagen des Auswärtigen Amts beschränkt bleibt. Immerhin hat die westdeutsche Botschaft nicht nur weggeschaut und kaum etwas für den Schutz ihrer StaatsbürgerInnen unternommen – sie hat sogar geflohene Sektenopfer wieder an die Kolonie ausgeliefert. Bis heute hat der deutsche Staat zugelassen, dass einerseits viele der TäterInnen aus der Colonia unbehelligt in Deutschland leben, während er andererseits den Opfern bisher keine substantielle Hilfe zukommen ließ (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, cs).

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