Chile: Erdbeben fordert mindestens 723 Menschenleben
|Nach offiziellen Zahlen des ONEMI (Oficina Nacional de Emergencia – Ministerio del Interior) hat das Erbeben in Chile bisher mehr als 723 Todesopfer und 19 Vermisste (Stand von heute) gefordert. Es wird aber erwartet, dass sich diese Statistiken weiter erhöhen. Nach Angaben der Regierung sind zwei Millionen Chilenen direkt vom Erdbeben betroffen. Die Präsidentin Michelle Bachelet hat für die Regionen Bío Bío und Maule den Katastrophenzustand (estado de catástrofe) erklärt. Angesichts von Plünderungen und Brandstiftungen von Geschäften und Supermärkten verhängte die Regierung eine Ausgangsperre in der Provinz Concepción (Region Bío Bío) sowie in den Provinzen Talca, Constitución und Cauquenes (Region Maule). Ungefähr 7000 Polizei- und Militärkräfte wurden in diese Zonen geschickt, um die Ordnung aufrecht zu halten und die Verteilung von Lebensmitteln zu überwachen. Hinsichtlich des Ausmaßes der Katastrophe durch das schwere Erdbeben und den Tsunami wies der Finanzminister Andrés Velasco darauf hin, dass es bislang keine offiziellen Ziffern gibt. Die amerikanische Consultingsfirma Edeqat, spezialisiert auf die Folgen von Katastrophen, schätzt die Schäden auf 30 Milliarden US-Dollar, was ungefähr zwischen 10 Prozent und 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von Chile entspricht (Karte: US Geological Survey).