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Chile: Gewaltsamer Polizeiangriff auf Krassnoff-Protest

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Lesedauer: 2 Minuten

Chile_20080110_Mapuche_Protest_Foto_Patricio_Valenzuela.JPGIn Providencia, einer Gemeinde in der Provinz Santiago de Chile, kam es am Abend des 21.Novembers zu starken Unruhen bis hin zu kompromisslosen Angriffen der Polizei auf Demonstranten. Rund 500 Menschen protestierten gegen die öffentlichen Gedenken an den Menschenrechtsverletzer der Diktatur von Augusto Pinochet, Miguel Krassnoff. Friedliche Demonstranten versammelten sich am Eingang des Club Providencia. Anlass des Protests war die Zeremonie zu Ehren der Neuauflage der Autobiografie von Miguel Krassnoff, führendes Mitglied des Pinochets-Regimes. Die Unterstützer des faschistischen Militärregimes nutzten die neueste Auflage „Miguel Krassnoff Prisionero Por Servir A Chile“ als Zeremonie zu seinen Ehren. Viele Angehörige von Verfolgten  und Opfer des Militärregimes nahmen an dem angemeldeten Protest teil. Aufgrund einer angeblichen Bombendrohung wurden gegen 19 Uhr  die friedlich Protestierenden von der Polizei aufgefordert ,den Platz zu räumen. Da nur wenige Teilnehmer dieser Forderung Folge leisteten, bedrohte die Polizei die Protestierenden mit Räumfahrzeugen und Wasserwerfern. Dabei handelte sich keineswegs um Wasser, sondern um ein Tränengasgemisch, was ohne weitere Vorwarnungen Kinder mit ihren Eltern und unbeteiligte Passanten traf. Um der Gewalt etwas entgegenzusetzen, errichteten viele Demonstranten Barrikaden aus Blumenkästen. Dennoch konnte die maschinelle Übermacht der Polizei nicht bewältigt werden. Gegen 20:30 Uhr versuchte sich ein Großteil der Protestierenden erneut vor dem Club aufzustellen. Es zeigt sich, dass viele Menschen bereits mit Gasmasken und Taucherbrille ausgerüstet waren, was darauf schließen lässt, dass die Polizei nicht zum ersten Mal solche Maßnahmen ergriff. Der Bürgermeister der Communa Providencia bezeichnete die Demonstranten nach der Veranstaltung als gewalttätige, intolerante Meute, die den Frieden Chiles gefährdet. Die geladenen Teilnehmer der Veranstaltung bezeichneten die Protestierenden als „Terroristen“. (Bildquelle: Patricio Valenzuela)

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