Chile: Afrochilenen fordern ihre Anerkennung
|Die Vereinten Nationen und die Organisation Amerikanischer Staaten haben 2011 zum Internationalen Jahr für Menschen mit afrikanischer Abstammung erklärt. Das ist besonders relevant für Länder wie Chile, wo die Nachfahren afrikanischer Sklaven ein weitestgehend marginales Dasein fristen, nicht in offiziellen Statistiken vorkommen und auch nicht als ethnische Minderheit gelten. Um diese „strukturelle Diskriminierung“ zu beenden, bemühen sich afrochilenische Organisationen jetzt darum, dass die Minderheit als ethnische Gruppe anerkannt wird und im Zensus von 2012 präsent ist. Die Afrochilenen sind geografisch vor allem im Norden des Landes konzentriert, u.a. in den Städten Arica und Parinacota. Aktuelle Schätzungen von NGO’s gehen davon aus, dass allein in diesen beiden Städten 8.000 Menschen mit afrikanischen Wurzeln leben. Die Unsichtbarkeit von und Ignoranz gegenüber den Afrochilenen auf nationalem Level führt zu einem Ausschluss von der öffentlichen sowie der auf Minderheiten gerichteten Politik. Experten der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) nehmen an, dass afrikanischstämmige Chilenen unter Armut und Marginalisierung zu leiden haben – wofür bislang aber kein statistischer Nachweis existiert. (Bildquelle: Snapshot aus Regierungswerbefilm)