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Chile: 40. Jahrestages des „Puntarenazo“, des ersten Protestes in Anwesenheit Pinochets

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Lesedauer: 2 Minuten

Am 26. Februar 1984 fand in der Stadt Punta Arenas eine Volksdemonstration statt, die als „Puntarenazo“ bekannt wurde. Diese war eine der ersten, die öffentlich die Ablehnung des seit 1973 bestehenden De-facto-Regimes zum Ausdruck brachte. Die Proteste fanden im Zusammenhang mit dem Besuch von Augusto Pinochet im äußersten Süden Chiles statt, der auf dem Hauptplatz öffentlich geehrt werden sollte. Dennoch wurde der Diktator nach seiner Ankunft von den Demonstranten mit Beleidigungen und ablehnenden Äußerungen empfangen, woraufhin die Sicherheitskräfte gegen die Protestierende hart durchgriffen. In verschiedenen Teilen des Landes gab es bereits seit einiger Zeit Demonstrationen gegen die Diktatur. Im Fall von Punta Arenas und der Provinz Magallanes hatte sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mindestens seit 1979 manifestiert, wie die Sitzstreiks der Ölarbeiter und später die Streiks der Bauarbeitergewerkschaft gezeigt hatten. Selbst wenn sich die sozialen Unruhen aufgrund der Verschlechterung der Lebensqualität – Preissteigerungen, niedriger Löhne, schlechter Gesundheitszustand, Wohnungsmangel und Arbeitslosigkeit – und der offiziellen Beschäftigungsprogramme (PEM und POJH) häuften, ist es bezeichnend, dass der Diktator von den Demonstranten mit „Mörder“-Rufen empfangen wurde – also in Bezug auf seine Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen. Nach den Geschehnissen, an denen schätzungsweise 600 Demonstrierende teilnahmen, schrieben die nationalen und regionalen Behörden die Organisation und Förderung des Protests den kirchlichen Behörden von Punta Arenas zu. Das Bistum, die Stiftung FIDE XII (Fundación para el Desarrollo) und die Menschenrechtskommission, die dem Vikariat für Solidarität angegliedert ist, stritten die Anschuldigungen zwar ab, aber die Tätigkeit des Bischofsamts kam später ans Licht – nicht nur bei der Unterstützung der Menschen, die am „Puntarenazo“ teilgenommen hatten, sondern auch durch die Unterstützung einer breiten sozialen Bewegung im Vorfeld dieses Protestes auf der Suche nach Demokratie. Die Ereignisse vom Februar 1984 stellen einen der bedeutendsten Akte des Widerstands gegen die Diktatur dar, die erst 1990 beendet werden sollte. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, soleb)

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