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Chile: Ein Korruptionsskandal folgt dem nächsten

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Chile: Carlos Alberto Délano und Sebastián Dávalos - Fotos: tu Foto con el Presidente und Gobierno de ChileNachdem gestern der Prozess gegen zehn Manager der drei größten Apotheken-Ketten Ahumada, Cruz Verde und Salcobrand begonnen hat, weil diese zwischen 2007 und 2010 massiv die Preise ihrer Medikamente und anderer Produkte abgesprochen hatten, hat Chile nun noch zwei weitaus gravierendere Korruptionsskandale aufzuarbeiten. Zum einen werden einige PolitikerInnen vor allem der rechtskonservativen Partei Unión Democrática Independiente (UDI) beschuldigt, ihre Wahlkampagnen illegal finanziert zu haben. In diesen Fall sind hochrangige PolitikerInnen wie (ehemalige) SenatorInnen, ehemalige Minister der Regierungen Bachelet und Piñera sowie ehemalige Hauptstadtbürgermeister verwickelt. Es wird vermutet, dass sie während ihrer Wahlkämpfe illegal Gelder der Holding Penta erhielten. Diese ihrerseits wird zudem des Steuerbetrugs und der Bestechung beschuldigt. Nach der Aufnahme des Gerichtsverfahrens gegen die Penta-Gruppe am vergangenen Mittwoch wurden am Samstag sechs der zehn Angeklagten in Untersuchungshaft genommen, weil sie „eine Gefahr für die Gesellschaft“ darstellen. Unter ihnen befinden sich die beiden Firmeninhaber Carlos Alberto Délano und Carlos Eugenio Lavín sowie der ehemalige Staatssekretär Pablo Wagner. Zum anderen wurde kurz danach bekannt, dass auch der Sohn der Präsidentin Michelle Bachelet, der bis zu diesem Eklat „First Gentleman“ Chiles war, in einen Korruptionsfall verwickelt ist. Seine Frau Natalia Compagnon soll einen Kredit von fast 10 Millionen Euro vom zweitgrößten chilenischen Geldinstituts Banco de Chile für einen Kauf von Land erhalten haben. Dabei hat das Unternehmen Compagnons keinerlei Sicherheit bieten können. Nachdem sich jedoch Bachelets Sohn Sebastián Dávalos mit dem Inhaber der Bank – und reichstem Mann Chiles – getroffen hatte, wurde Compagnon der Kredit gewährt. Compagnon verdiente anschließend mit dem Weiterverkauf des Grundstücks fast 3,7 Millionen Euro. Damit ist nicht nur die Wirtschaftswelt von den Korruptionsskandalen betroffen, sondern auch die Politik – womit das ohnehin schon geringe Vertrauen der ChilenInnen in die politischen Eliten des Landes weiter gesunken ist (Bildquelle:  Gobierno de Chile_ und tu Foto con el Presidente_).

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