Argentinien: Zum Gedenken an die Veteranen und Gefallenen des Malvinas-Krieges
|Am vergangenen Freitag, dem 2. April, wurde in Argentinien der Tag der Veteranen und Gefallenen des Malvinas-Krieges zum 39. Mal begangen. Damit wird an den Beginn des Militärkonflikts zwischen Argentinien und Großbritannien um die Malvinen bzw. Falklandinseln, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln im Jahr 1982 erinnert. Dieser begann nach dem Versuch Argentiniens, die Inseln mit militärischer Gewalt zurückzuerobern und endete zehn Wochen später mit der Unterzeichnung der Kapitulation Argentiniens vor den Streitkräften der Regierung Thatcher. Den kriegerischen Auseinandersetzungen fielen 649 argentinische und 255 britische Soldaten sowie drei zivile Inselbewohner zum Opfer. Die argentinische Souveränität über diese geopolitisch strategischen Gebiete geht auf die Unabhängigkeitserklärung Argentiniens 1816 über die bis dahin zur spanischen Krone gehörenden Territorien im Südkegel zurück. Die „Malvinas“, deren Name auf das von den Franzosen vergebene Toponym „Malounines“ (St. Maló) zurückzuführen ist, wurden kurz darauf, im Jahr 1833, von der britischen Krone (wieder) besetzt und offiziell in „Falklands“ umbenannt. Der Versuch der Militärjunta, die argentinische Flagge 1982 wieder auf den Inseln zu hissen, machte deutlich, dass ihr Hauptziel vielmehr darin bestand, nach sechs Jahren Staatsterror die Legitimation des Volkes zurückzugewinnen. Abgesehen von der mangelnden Eignung der militärischen Führung zeigten die argentinischen Machthaber ihre Skrupellosigkeit nicht zuletzt dadurch, dass sie die meisten Wehrpflichtige ohne militärische Ausbildung, angemessene Bewaffnung, geeignete Kleidung und ausreichende Versorgung an die Front schickte. Darüber hinaus wurde die willkürliche Anwendung von Folter als Bestrafung im Militär erlaubt. Gruppierungen von argentinischen Kriegsveteranen haben vor kurzem die öffentliche Kampagne Yo también hablo (dt.: Ich spreche auch) gestartet, mit dem Ziel, ehemalige Soldaten, die immer noch darüber schweigen, dass sie während des Krieges Opfer von Folterungen durch ihre eigenen Vorgesetzten waren, zu ermutigen, ihre Klage dem 2007 eröffneten Gerichtsverfahren hinzuzufügen. In diesem Fall werden mindestens 120 Folterhandlungen untersucht, an denen mehr als 95 Angehörige des Militärs beteiligt waren, die als mutmaßliche Folterer angegeben wurden. Für diese Verbrechen wurden bereits 2019 vier Militärangehörige angeklagt und sechs weitere werden in den kommenden Apriltagen vor Gericht aussagen müssen. Seit 1990 beansprucht der argentinische Staat auf diplomatischem Wege nicht nur seine Souveränität über die von Großbritannien besetzten Gebiete, sondern weist auch auf die Nichteinhaltung von Resolutionen der Vereinten Nationen durch die britische Regierung hin – u.a. die Existenz einer britischen Militärbasis auf den Inseln und die Usurpation des natürlichen Ressourcen des Südatlantiks, die dem argentinischen Volk gehören (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb).