Argentinien: Geheimakten aus der Zeit der Militärdiktatur aufgetaucht
|Die grausamen Verbrechen der argentinischen Militärjunta liegen nun mehr als drei Jahrzehnte zurück. Nach Schätzungen verschwanden rund 30.000 Menschen spurlos oder wurden nachweislich ermordet. Mit der Verurteilung des Ex-Diktators Jorge Rafael Videla und seines Nachfolgers Reynaldo Bignone im Juli 2012 begann Argentinien die juristische Aufarbeitung der in der Diktatur begangenen Menschenrechtsverletzungen. Nun sind in einem Kellerraum der argentinischen Luftwaffe erstmals Geheimdokumente aus der Zeit der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 aufgetaucht. Nach Aussagen des Justizminister Agustín Rossí werden die Aktenbestände eingehend nach ihrem historischen und juristischen Wert untersucht, da sie auch für laufende juristische Verfahren gegen die Verbrechen der Junta als Beweismittel dienen könnten. Der Fund umfasst circa 1500 Dokumente und 280 Originalakten, darunter auch Regierungspläne, die bis in die neunziger Jahre reichen, und Listen mit aufgeführten Personennamen, die vom Regime als gefährlich eingestuft wurden. Die Dokumente geben zudem Auskunft über zivile Wirtschaftssektoren, die das Regime unterstützten und gewähren Einblicke in die internationalen Beziehungen der Militärregierung zu Ländern wie Chile und Großbritannien. Im Laufe der nächsten Monate sollen die Dokumente auch für die Öffentlichkeit freigegeben werden.(Bildquelle:Public Domain)