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Lateinamerika: Wichtige Ziele der Agenda 2030 sind unerreichbar

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Lesedauer: 2 Minuten

noticias_Ernährungsbericht_UNO_TitelIn den Jahren von 2000 bis 2014 sank die Zahl der Menschen, die in Lateinamerika und der Karibik an Hunger leiden, um fast die Hälfte auf. Als die UNO ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beschloss, die am 1.1.2016 in Kraft traten, war diese positive Entwicklung aber bereits zum Stillstand gekommen. Die Ziele 1 und 2 der sogenannten Agenda 2030 lauten Keine Armut und Null Hunger. Was seit mehreren Jahren klar ist, hat der UNO-Bericht zum „Stand der Ernährungssicherheit und Ernährung in der Welt 2020“ bestätigt: Die lateinamerikanischen und karibischen Länder werden diese beiden Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen. Entgegen der hochgesteckten Vereinbarung werden Hunger und Armut in der Region noch zunehmen. Der kürzlich veröffentlichte Bericht der Vereinten Nationen prognostiziert einen Anstieg der Hunger leidenden Menschen in Lateinamerika und der Karibik bis zum Jahr 2030 auf 67 Millionen. Das sind drei Viertel mehr als im Jahr 2014, bevor die Agenda 2030 beschlossen wurde. Gleichzeitig, so warnt der Bericht, nimmt die Zahl der Fettleibigen deutlich zu. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. In der Region liegen die Kosten für eine ausreichende Ernährung pro Person mit 1,6 Dollar um etwa ein Drittel höher als im weltweiten Durchschnitt. Für die Gewährleistung einer nicht nur hinsichtlich der Kalorien ausreichenden, sondern auch gesunden Ernährung, die alle wichtigen Nährstoffe liefert, müssen allerdings 3,98 Dollar aufgebracht werden. Das ist das Dreifache dessen, was Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, täglich für ihre Ernährung aufbringen können. Mehr als 100 Millionen Einwohner der Region können sich eine ausgewogenen Ernährung schlicht nicht leisten. Das Erschreckende an diesen Zahlen zur Ernährungssicherheit in Lateinamerika und der Karibik ist die Tatsache, dass die neuen Entwicklungen durch die Covid-19-Pandemie noch nicht berücksichtigt werden konnten. Verschiedenen Prognosen zufolge wird infolge der Coronakrise das regionale Bruttoinlandsprodukt um 7,2 Prozent sinken (Weltbank) und die Zahl der Armen nimmt um 29 Millionen zu (CEPAL) (Bild: http://www.fao.org/).

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