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Karibik: Eskalation oder doch Gespräche?

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Die Spannung in der Karibik wächst. Aus dem Weißen Haus kommen widersprüchliche Signale. Einerseits signalisiert Donald Trump gegenüber dem venezolanischen Präsidenten Maduro Gesprächsbereitschaft, andererseits hat die Militärpräsenz der USA in der Region am Sonntag (16. November) mit der Ankunft des größten US-Flugzeugträgers USS „Gerald R. Ford“ eine neue Dimension erreicht. Auch die jüngste Äußerung Trumps vom Montag, in der er die Möglichkeit eines Angriffs auf Mexiko zum Zweck der Drogenbekämpfung bejahte, trägt nicht zur Beruhigung der Gemüter bei. Zudem gehen die Angriffe der US-Marine auf angebliche Drogenboote weiter. So meldete das für Lateinamerika zuständige Südkommando der US-Streitkräfte (US-Southcom) die Vernichtung eines weiteren Bootes im Südpazifik mit drei Menschen an Bord. Dabei handelte es sich um die insgesamt 22. Aktion dieser Art seit September. Die Bilanz der dabei Getöteten steigt somit auf 83. Wieder einmal versucht Donald Trump mit einem Mix aus massiven Drohgebärden und vagen Versprechungen seine Ziele durchzusetzen, wobei auch diese unklar bleiben. Seit Monaten rätseln die Kommentatoren und politischen Akteure darüber, was hinter dem massiven Aufmarsch des US-Militärs steckt. Dass ein Flugzeugträger mit mehr als 4000 Matrosen und Dutzenden Kampfjets an Bord nicht besonders gut zu Bekämpfung der Drogenhandels Richtung USA geeignet ist, dürfte auf der Hand liegen. Wozu also dann das Ganze? Hier gibt es verschiedene Vermutungen. Als Motive werden immer wieder der Zugriff auf die natürlichen Ressourcen Venezuelas, der Sturz der Maduro-Regierung sowie die Rivalität gegenüber Russland und China genannt. Hinzu kommt, dass Marco Rubio, US-Außenminister und Sicherheitsberater in einer Person, als treibende Kraft hinter der Eskalation vermutet wird. Die Bekämpfung der Regierungen in Kuba, Venezuela und Nicaragua steht in der Agenda des 1971 in Miami geborenen Politikers mit (exil-)kubanischen Wurzeln ganz oben. Auch wenn niemand voraussagen kann, wie sich Trump letztlich entscheiden wird, so sollte doch der zu erwartende Widerstand gegen seinen Kurs von ausschlaggebender Bedeutung sein. Ob die Falken in Washington allerdings in Lage sind, das Kräfteverhältnis und die Risiken nüchtern einzuschätzen, ist derzeit eine offene Frage. Hoffen wir das Beste. (Bild: Quetzal-Redaktion, angieb)   

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