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Lateinamerika: Die Gewalt ist das größte Problem

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Lesedauer: 2 Minuten

Mexiko: Drogenkrieg - Foto: Diego Fernandez, Public DomainWährend Lateinamerika im letzten Jahrzehnt beachtliche wirtschaftliche Wachstumsraten und einen Rückgang der Armut zu verzeichnen hat, können im Kampf gegen Gewalt und Kriminalität keine vergleichbaren Erfolge konstatiert werden. Ganz im Gegenteil: Im Zeitraum von 2000 bis 2010 starben eine Million Menschen durch kriminelle Gewalt, die Rate von Tötungsdelikten stieg um elf Prozent. Betroffen sind vor allem Jugendliche; ihr Risiko, einem Verbrechen zum Opfer zu fallen, ist mehr als doppelt so hoch wie in anderen Altersgruppen. Zudem beeinträchtigt die Gewaltkriminalität alle Bereiche der Gesellschaft: Der Tourismus geht zurück, die Investitionen nehmen ab, und auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Entwicklungsniveau kann das BIP infolge der Gewalt um bis zu zehn Prozent sinken. Darüber hinaus bedroht die Gewaltkriminalität die Festigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Angst und Misstrauen beeinträchtigen das Zusammenleben der Menschen. Da staatlichen Stellen eine wirksame Bekämpfung der Gewalt oft nicht mehr zugetraut wird, wächst die Akzeptanz von Selbstjustiz. Vor allem in der Bekämpfung des Drogenhandels, einer der Hauptquellen der Gewalt, wird heute nach alternativen Szenarien gesucht. Denn der „Krieg gegen die Drogen“, wie er bisher praktiziert wurde, hat zu einem Anstieg der Tötungsdelikte geführt. (Bildquelle: Diego Fernandez, Public Domain)

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