Die Entwicklung der Weltwirtschaft hat infolge des Wachstums der Konsummärkte, der Eliminierung von Zollschranken und des wissenschaftlich-technischen Fortschritts Bewegungen von Kapital und Technologien bedingt, die einen direkten Einfluss auf das Territorium, die natürlichen Ressourcen und die Biodiversität armer Länder haben. In Nikaragua ist die Ausbeutung von nichterneuerbaren Ressourcen beträchtlich. Dies zeigt sich zum Beispiel an der Vergabe von Schürfkonzessionen an internationale Unternehmen in Gebieten mit hoher Biodiversität ohne die Bedingungen von Umweltverträglichkeitsprüfungen und Festlegungen über die Beseitigung entstehender Schäden, ebenso wie an ausländischen Investitionen, die auf die Ausplünderung der lebenden Ressourcen gerichtet sind. So vernichten internationale Fischereiflotten die ozeanischen Ökosysteme Zentralamerikas durch nichtnachhaltige intensive industrielle Fangmethoden, und asiatische und nordamerikanische Holzunternehmen beuten die Wälder ohne Rücksicht auf ökologische Schäden aus. Die Globalisierung beschränkt sich nicht auf den Wirtschaftssektor, sie erstreckt sich auch auf soziale, politische und kulturelle Gebiete.
Gleichzeitig hat die globale Umweltkrise einen Prozeß der Vernetzung der Umweltgesetzgebung im internationalen, regionalen und nationalen Maßstab in Gang gesetzt. Obwohl die Ansätze des internationalen Arten- und Naturschutzes nicht weit genug gehen und es an politischer und finanzieller Durchsetzungskraft mangelt, gibt es einige Fortschritte bei der Durchsetzung juristischer Schritte im internationalen Maßstab seit dem Umweltgipfel in Río de Janeiro 1992. Aus diesem ging die Biodiversitäts-Konvention hervor, welche vorherige Instrumente wie das Abkommen über den Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten (CITES), die Konvention zum weltweiten Schutz der Feuchtgebiete (RAMSAR) und andere regionale Konventionen ergänzte. Gleichzeitig haben die Forderungen nach einer Achtung der Umwelt, der Erhaltung der Ökosysteme und der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität, welche zentrale Komponenten für eine nachhaltige Entwicklung darstellen, die Realisierung eines internationalen Modells ermöglicht: dem Biosphären-reservat.
Eines der Biosphärenreservate ist das Reservat für natürliche Ressourcen BOSAWAS, das sich auf dem Gebiet von sechs Munizipien Nikaraguas erstreckt und in dem indigene und mestizische Bevölkerungsgruppen leben. Die Einrichtung eines Biosphärenreservats in einem wenig entwickelten und armen Land wie Nikaragua ist eine schwierige Aufgabe wegen des Fehlens finanzieller Mittel, dem ständigen Streben von Bauern und Grundbesitzern nach einer Vergrößerung der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche und dem geringen ökologischen Bewusstsein im Land. Die resultierenden Probleme sind sowohl allgemeiner (als solche betreffen sie auch andere geschützte Gebiete des Landes) als auch spezifischer Art:
- die Forderungen der indigenen Gruppen nach kommunalen Landtiteln für die von ihnen in BOSAWAS bewohnten Gebiete;
- die Defizite des legalen und institutionellen Rahmens für die Pflege der Umwelt, den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Biodiversität;
- das territoriale Problem, das sich in einer tendenziellen Konzentration der Bevölkerung, der Dienstleistungen und der Produktion in wenigen Gebieten und urbanen Zentren in der pazifischen Region und einer geringen Entwicklung der Zentral- und Atlantikregionen manifestiert und negative ökologische Konsequenzen hat;
- die generellen Schwächen der öffentlichen Verwaltung im Land, die eine Entwicklung der lokalen Regierungen und letztlich die Repräsentanz und Partizipation der Bürger im demokratischen Prozess verhindert haben (in Nikaragua mangelt es an einer pluralistischen politischen Kultur, die Ministerien weisen Merkmale feudaler Institutionen auf und zwischen ihnen gibt es keine Zusammenarbeit);
- die alle Munizipien in BOSAWAS betreffenden Probleme, die typisch für arme Regionen in Entwicklungsländern sind (Arbeitslosigkeit, geringe Investitionen, Mangel an Schulen und medizinischen Einrichtungen, hohe Geburtsraten, Wohnungsmangel etc.).
Historischer Überblick über die Entstehung des Biosphärenreservats
Die Pläne zur Schaffung eines Reservats für natürliche Ressourcen in der Zone zwischen den Flüssen Bocay und Waspuk datieren bereits aus den siebziger Jahren und sind das Ergebnis einer Reihe von Expeditionen einheimischer und ausländischer Forscher. Eine erste Maßnahme war die Schaffung des Nationalparks Cerro Saslaya im Jahr 1971 (Legislativ-Dekret n° 1789). Der Krieg zwischen den Anhängern Somozas und den Sandinisten unterbrach die Pläne. Die Sandinistische Front der Nationalen Befreiung (FSLN) besiegte ihre Gegner im Juli 1979 und reorganisierte danach den staatlichen Apparat. Das neu gegründete Nikaraguanische Institut für natürliche Ressourcen und Umweltschutz (IRENA) nahm den Plan zur Schaffung eines Reservats für natürliche Ressourcen wieder auf und delegierte diese Aufgabe an das Nationalpark-Amt (SINASIP). 1981 wurden Untersuchungen zu Tier- und Pflanzenarten durchgeführt, vor allem in der Umgebung des Nationalparks Saslaya. Untersuchungen und Maßnahmen der Umwelterziehung brachen 1984 aufgrund kriegerischer Ereignisse in der Zone ab. Aus diesem Grund wurde die Absicht, das Gebiet von BOSAWAS mit mehr als 10.000 km2 im Rahmen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen zum Biosphärenreservat zu deklarieren, zunächst nicht umgesetzt. Die Internationale Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Ressourcen (IUCN), die mit der Prüfung der Kriterien zur Deklarierung des Gebiets zum Biosphärenreservat betraut war, musste ihre Arbeit in der Nähe des Parks Saslaya 1982 wegen des Bürgerkriegs einstellen. 1984 wurde das in Frage kommende Gebiet auf 6.400 km2 reduziert, da es Pläne für die forstwirtschaftliche Nutzung an den oberen Verläufen der Flüsse Wawa und Kukalaya gab. Mit dem Ende des Bürgerkrieges 1990 erwog IRENA erneut die Einrichtung eines Reservats in den Waldgebieten des mittleren Nordens Nikaraguas, das die Bergmassive des Nationalparks Saslaya integrieren sollte. Ein technisches Team, das von der Technischen Gesellschaft Schwedens (ASDI) finanziert wurde, arbeitete am IRENA an der Vorbereitung der Erklärung des Gebietes zum Reservat. Im Oktober 1991 schließlich erklärte die Präsidentin der Republik das Gebiet zwischen den Flüssen Bocay, dem Cerro Saslaya und dem Fluß Waspuk zum Nationalen Reservat für Natürliche Ressourcen BOSAWAS. Der Name leitet sich aus den Anfangsbuchstaben von BOcay, SAslaya und WASpuk her. Nach diesem Exekutiv-Dekret umfaßt das Reservat ein Territorium von ca. 8.000 km2. 1996 beantragte die nikaraguanische Regierung bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) die Anerkennung von BOSAWAS als Biosphärenreservat. Die Anerkennung erfolgte am 27. Oktober 1997 und darauf die Integration des Reservats in das weltweite Netz der Biosphärenreservate (World Net-work of Biosphere Reserves). BOSAWAS gehört außerdem zu den mittelamerikanischen und lateinamerikanischen Netzen der Biosphärenreservate.
Lage und Zonierung des Biosphärenreservats
Das Biosphärenreservat BOSAWAS befindet sich im Zonobiom I, d.h. im äquatorialen Zonobiom mit Tageszeitenklima (perhumides Zonobiom) [2]. Sein Mittelpunkt liegt bei 14°00’ nördlicher Breite und 85°00’ westlicher Länge. Das Reservat besteht aus mehreren Kernzonen, einer Pflegezone und einer Entwicklungszone. Die Kernzone umfaßt 329.800 Hektar. Die verantwortliche Behörde für die Verwaltung der Kernzonen ist das Ministerium für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Die Pflegezone umfaßt 523.700 Hektar. MARENA ist die gesetzlich verantwortliche Autorität für diese Zone. Im Prozess der Demokratisierung und der Integration der Bevölkerung in die Pflege des Reservats hat MARENA die indigenen Autoritäten einbezogen. Die Pflegezone hat eine Bevölkerung von 17.731, wovon 30% Mayangnas und 70% Miskitos sind. Sie ist das am dichtesten von ethnischen Gruppen besiedelte Gebiet. Ihr Hauptmerkmal ist eine Landwirtschaft, die mit Rücksicht auf die Reproduktionszyklen der Bodenfertilität, die Einwohnerdichte und die Verfügbarkeit von Boden betrieben wird. Sowohl die Mayangnas als auch die Miskitos nutzen den Boden als Kollektivgut.
Die Entwicklungszone wird als Element des regionalen Kontexts des Biosphärenreservats verstanden. Sie hat die Konservierung der Natur (Wild- und Naturschutzgebiete) im Rahmen des sozioökonomischen Gefüges, das sie umgibt, zum Ziel. Ihre Ausdehnung beträgt 1.328.000 Hektar, und sie hat eine Bevölkerung von 114.614. Diese Zone umfasst die Gebiete der Munizipien Wiwilí und Cua Bocay (im Departement Jinotega), Waslala (im Departement Matagalpa), Siuna, Bonanza und Waspán (in der Autonomen Region Nordatlantik), und in ihr befinden sich die wichtigsten Städte wie Wiwilí, Waslala, Ayapal, Bocay, El Naranjo, Siuna und Waspán. Wiwilí, Cua-Bocay und Waslala haben als Knotenpunkte fungiert, an denen sich der Warenaustausch zwischen den Landsiedlern und den mestizischen Händlern vollzog. Die Städte Siuna und Bonanza entstanden als Bergbauenklaven mitten im tropischen Regenwald; nach dem Rückgang der Bergbautätigkeit wandten sich viele ihrer Bewohner der Landwirtschaft zu, wobei sie die Landwirtschaftsgrenze weiter verschoben. Bonanza stellt das multiethnische Zentrum mit der breitesten Vielfalt ethnischer Gruppen im Bergbaugebiet dar; hier konzentrieren sich Familien verschiedener ethnischer Zugehörigkeit: 16% Miskitos, 25,25% Mayangnas, 0,75% Kreolen und 58% Mestizen (Centro Humboldt 1998). Außerdem hat Bonanza seine ökonomische Basis im Bergbau sowie im handwerklichen und unternehmerischen Bereich behalten.
Geographische Lage und Topographie der Zone
Der tiefste Punkt des Biosphärenreservats wird durch das Mündungsgebiet des Flusses Waspuk (30 m ü.d.M.) gebildet, während die höchste Erhebung der Cerro Saslaya 1.650 m ü.d.M. ist. Der Gebirgszug Isabelia, der die Gipfel des Saslaya, des Toro und des Asang Rarah umfasst, durchzieht das Biosphärenreservat vom Südwesten nach Nordosten und endet in der stark hochmeteoritischen Sedimentebene des atlantischen Tieflands. Der überwiegende Teil des Biosphärenreservats befindet sich in der geomorphologischen Provinz, die man als „Tierras Altas del Interior” bezeichnet, in der zentralen Makroregion. Es weist ein bergiges, unebenes Relief mit zahlreichen Gebirgsketten, Hügeln und gebirgigen Terrains mit Neigungswinkeln zwischen 15 und 75% auf.
Klima
Das Klima im Biosphärenreservat BOSAWAS wird durch die Höhenvariationen, die Entfernung zum ozeanischen Bereich und die geographische Lage geprägt. Die Präsenz des Gebirgszugs Isabelia und des Gebirgsdreiecks des Landes bilden Hindernisse für die Passatwinde und verursachen konvektive und orographische Regenfälle. Das gesamte Gebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Karibik und zählt damit zu den Gebieten mit hoher Niederschlagsmenge und hoher Feuchtigkeit, mit drei trockenen Monaten (Februar–April) und einer jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 1.800 und 2.800 mm. An einigen Orten werden Niederschlagsmengen von 3.200 mm angenommen (Quellgebiet des Río Waspuk). Die Niederschlagsmengen variieren von Jahreszeit zu Jahreszeit und von Jahr zu Jahr kaum. Nur in Extremfällen kommt es zu mehr als 20 niederschlagsfreien Tagen. Es gibt keine wesentlichen Temperaturschwankungen, die Jahresmitteltemperatur liegt bei 26,5º C. Die geringen Schwankungen der Niederschlagsmenge und der Temperatur sowie die geographische Lage bedingen ihrerseits nur geringe Variationen innerhalb des Bioklimas.
Flora
270 Arten höherer Pflanzen (Bäume und Sträucher) sind identifiziert, wobei die Familien Favaceae, Euphorbiaceae, Luciaceae und Misosaceae vorherrschen. Im Zusammenhang mit diesen Arten ist die Präsenz von etwa 200 Orchideenarten festgestellt worden.
Typisch für die allgemeine Vegetation sind tropische Feuchtwälder. Die Wälder sind mehrschichtig, die Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen ermöglichen die Entwicklung einer großen Vielfalt verschiedener Pflanzen, die aufgrund der unregelmäßigen Sonneneinstrahlung keine klar definierten Schichten bilden. Ein weiteres Merkmal ist die Präsenz von Palmenpflanzen, Lianen – der Anteil der Lianen wird auf unter 15 % geschätzt – und Baumfarnen. In Höhenlagen sind die Bäume von einer dichten Schicht Moosen und Farnen bedeckt, außerdem weisen sie infolge der starken Winde Deformationen auf. Dagegen ist in niedrigeren und weniger feuchten Lagen die Strauch- und Krautschicht (Rubiaceae, Mynsinaceae, Melastomaceae, Thymeleaceae) stärker ausgebildet, mit wachsender Höhe entwickelt sich diese Strauch- und Krautschicht spärlicher. Ein weiteres Merkmal ist die Präsenz einer Kauliflora, d.h. von Kakao- und Kalebassenbäumen, wobei die Blüten durch Vögel und Fledermäuse bestäubt werden. In Wäldern mit optimalen Wachstumsbedingungen herrscht die Tierbestäubung vor, die zu engen Verbindungen zwischen bestimmten Tier- und Pflanzenarten führt. Bäume derselben Art variieren in ihren Phänotypen, z.B. weisen sie in der Trockenzone kleinere und welkere Blätter und in den feuchten Zonen größere und immergrüne Blätter auf. Innerhalb der Wälder ist die relative Feuchtigkeit hoch, während sie in der oberen Baumkronenschicht variiert. Die Blätter der Bäume in den unteren Schichten erhalten wenig Licht, während sie in den oberen Schichten dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt sind. Unter solchen Extrembedingungen entwickeln die Blätter besondere Schutzmechanismen, z. B. eine rotbraune Färbung junger Blätter, die häufig schlaff nach unten hängen (Panphotometrie), glänzende und harte Blattoberseiten etc.
Man unterscheidet sechs allgemeine Feuchtwaldarten: regengrüner Tieflandwald, immergrüner Tiefland-Feuchtwald, regengrüner Mittelwald, immergrüner Mittelwald, regengrüner Hochlandwald und immergrüner Hochlandwald. Die genannten Waldarten haben keine klar definierten Grenzen, sie gehen allmählich ineinander über. In den Feuchtwäldern ist die hohe Luftfeuchtigkeit ein wichtiger Faktor, sie ist das Produkt der Nähe zum Meer und der hohen Niederschlagsmengen, die Pflanzenassoziationen mit hohem Feuchtigkeitsbedarf begünstigt. Diese finden sich vor allem an den Hängen im Osten des Reservats. Mit der Erhöhung des Feuchtigkeitsniveaus nimmt die Präsenz von Pflanzen mit weichen Blättern und großen Oberflächen in der Kraut- und Strauchschicht zu (Araceae, Musaceae, Cyatheaceae, Polypodiaceae), die feuchte und dunkle Standorte bevorzugen. Man findet zahlreiche Moos- und Krautarten sowie Flechten und Pilze. Die Bäume sind immergrün, und ihre Zweige und Stämme sind mit Epiphyten (Bromelien, Orchideen) bedeckt, die noch mehr von dem seltenen Licht absorbieren. Die verschiedenen Epiphyten-Arten verweisen auf das Angebot an Regenwasser, atmosphärischer Feuchtigkeit und Sonnenlicht. Die Epiphyten können ebenso viel Wasser speichern wie die Blätter der Bäume.
In den halbfeuchten Assoziationen zeigt sich eine Abhängigkeit von den Jahreszeiten im Verhalten der Pflanzen infolge der Trockenzeit und der unregelmäßigen Niederschläge. Je länger die Trockenzeit andauert, umso mehr hohe Bäume verlieren während der Trockenzeit ihre Blätter. Die gleiche Abhängigkeit von den Jahreszeiten zeigt sich auch bei den Blühzeiten und bei der Fruchtbildung. Die regengrünen (oder halbfeuchten) Wälder sind aufgrund ihres Charakters einer Übergangsformation in vielen Variationen anzutreffen. Da die höheren Bäume ihre Blätter in der Trockenzeit abwerfen, kommt es zu einer Konzentration von Blättern auf dem Waldboden, die die feuchteren Assoziationen nicht aufweisen.
In der Region werden die folgenden Arten vom Menschen für den eigenen Verbrauch und kommerziell genutzt: Andiroba oder „Macho-Zeder”, Hulebaum, „Tunobaum”, Cedrela, Zigarrenkistchenholz, „Schwalbenbaum”, (Dominika-) Rosenholz, „Gelber Grenadillbaum”, Dialium guianense, Mispel, „Courbaril”, „Nisperobaum”, „Grenadillbaum”, Eiche, Schizolobium paraphybum, Echter Mahagoni, „Cortezbaum”, Tamarinde, „Guayabon-Baum”, Tetragastris panamensis, „Morabaum”, Xilopia aromatica, Xilopia frutescens und Vochysia hondurensis.
Fauna
Die größten Familien finden sich bei den Insekten, die ein vitaler Teil beim Recycling organischer Materie des Ökosystems des Waldes sind, vor allem bei den Ameisen. Es existieren Listen von Vögeln, Säugetieren und Reptilien, aber es gibt keine detaillierte Studie über diese. Bewertungen zeigen an, daß die identifizierten Tierarten 215 Vogelarten, 25 Säugetierarten und 12 Giftschlangenarten umfassen. In der Liste von 215 registrierten Vögeln befinden sich 34 Arten (15,8%), die boreale Migranten sind.
Die giftigen Reptilien umfassen folgende: Korallenschlange in den Tiefländern im Osten und Südosten von BOSAWAS; Korallenschlange im äußersten Süden des Reservats; Bothriechis marchi auf den Hochländern im Westen des Reservats; Greifschwanz-Lanzenotter im gesamten Gebiet des Reservats; Rauhschuppige Lanzenotter im gesamten Reservat; Porthidium godmani in den Hochländern im Südosten des Reservats; Porthidium nasutum in den Tiefländern des Reservats; und Porthidium nummifer im gesamten Reservat.
Zu den Säugetieren in BOSAWAS gehören: Fledermäuse, Eichhörnchen, Mittelamerikanisches Nacktschwanzgürteltier, Paka, Flecken-Aguti, Neunbinden-Gürteltier, Amerikanischer Dachs, Capybara, Ortalis cinereiceps, Neotropischer Fischotter, Jabiru, Ameisenbär, Großer Ameisenbär, Weißrüsselbär, Wildschwein, Halsbandpekari, Mittelamerikanischer Tapir, Großmazama, Weißkopf-Zweizehenfaultier, Hellroter Geoffroy-Klammeraffe, Kapuzineraffe, Mantelbrüllaffe, Graufuchs, Baumozelot oder Langschwanzkatze, Ozelot, Puma, Jaguar, Wieselkatze oder Jaguarandis und Tigerkatze.
Die folgenden Listen zeigen die Arten, welche aufgrund ihres prekären Erhaltungsstatus’ besondere Aufmerksamkeit verdienen. Es handelt sich um Arten, die in ihrer Mehrheit in BOSAWAS registriert sind. Nach Informationen der IUCN ist die Situation einiger dieser Arten bedenklich:
- Gefährdete Tierarten: Großer Soldatenara, Bechstein-Ara, Hellroter Ara, Berghakenweihe, Wanderfalke, Harpyie, Geoffroy-Klammeraffe, Puma, Ozelot, Jaguar, Tigerkatze, Baumozelot oder Langschwanzkatze, Wieselkatze oder Jaguarandis, Jabiru, Mantelbrüllaffe, Neotropischer Fischotter, Mittelamerikanischer Tapir und Spitz-Krokodil.
- Vom Aussterben bedrohte Tierarten: Brillenkaiman, Spitzkrokodil, Königs- oder Abgottschlange, Mussurana, Grüner Leguan, Würgadler, Schmuckadler, Schwarzweißadler, Schwarzer Tyrannenadler, Harpyhaliaetus solitarius, Bussard, Krabbenbussard, Schwarzbussard, Eilfalke, Kappenwaldfalke, Mittelamerikanischer Goldnackenamazone, Rotstirnamazone, Weißstirnamazone, Blaukronenamazone, Olivenstirn-Keilschwanzsittich, Weißkronen-Mönchssittich, Fischertukan, Lophostrix cristata, Brillenkauz, Ciccaba virgata, Búho virginianus, „Purpurhauptkolibri”, „Weißnackenkolibri”, Kapuzineraffe, Großer Ameisenbär, Halsband-pekari und Weißmaulpekari.
Die Tatsache, daß Tierarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, steht im direkten Zusammenhang mit der Abholzung der Wälder und ihrer unvernünftigen Ausbeutung.
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[1] Das Biosphärenreservat BOSAWAS ist im Rahmen des Mesoamerikanischen Biologischen Korridors mit anderen geschützten Gebieten verbunden, vor allem in Honduras mit dem Anthropologischen Reservat Tawahka Asangni, dem Nationalpark Patuca und dem Biosphärenreservat Río Plátano.
[2] Walter bezeichnet Zonobiome als „die neun ökologischen, durch bestimmte Klimadiagrammtypen gekennzeichneten großen ökologischen Einheiten”, als „zonale Lebensräume” (Walter & Breckle 1991, Bd. I: 27).
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