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Politik und Kultur in Lateinamerika

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Naturerlebnis in historischen Mauern – „Ecuador Bajo Agua“ en la Rosa Dorada

Andreas Müller | | Artikel drucken
Lesedauer: 3 Minuten
Ecuador - Naturerlebnis in historischen Mauern (84 Downloads )

Naturerlebnis in historischen MauernUm es gleich am Anfang klarzustellen, die „Rosa Dorada“ ist kein botanisches Wunder. Es ist der historische Gasthof „Goldene Rose“, einem der geschichtlich wichtigsten Gebäude des altehrwürdigen Halle an der Saale. Es war der Ort der Ausstellung „ Ecuador unter dem Wasser“, organisiert von SI!Halle e. V. im Rahmen der 10. Lateinamerikanischen Kulturtage (www.si-halle.org).

Vielfach ist es so, dass man eine Ausstellung schnell vergisst oder man vom Ort der Ausstellung mehr fasziniert ist als von den Objekten. Zu letzterem hat die „Goldene Rose“ definitiv das Zeug. Aber der „Verursacher“, der ecuadorianische Fotokünstler Fernando Cornejo Würfl, fesselt und fasziniert den Betrachter seiner Werke. Es ist zu spüren, das er die Natur liebt, ihre Geschöpfe inmitten ihrer Welt. In ihrer Farbenpracht, oder auch in Szene gesetzt von den sie umgebenden Naturerscheinungen. Er versteht es, selbst Alltägliches wie Luftblasen im Wasser mit einer sagenhaften Magie zu versehen.

Und es finden sich auch festgehaltene Momente, bei denen man sich verblüfft eingesteht, dass man selbst nicht darauf gekommen wäre, diese zu fotografieren. Insbesondere denke ich dabei an das Foto von einem immens vergrößerten Wassertropfen, der gerade in eine Wasserfläche einschlägt.

Mit seinen Fotografien nimmt er uns mit auf eine Reise und bietet einen ganz eigenen Blick auf ein anderes Ecuador – ein Ecuador unterhalb der Wasseroberfläche. Er will mit seinem Werk dazu einladen, sich der enormen Bedeutung des Wassers, als einmaligen Lebensraum und damit auch dessen Achtung, sowie dessen Schutz bewusst zu werden.

Eine ähnliche Ausstellung in größerem Umfang hatte es bereits im Yaku, dem Wassermuseum von Ecuadors Hauptstadt Quito, gegeben. Wie dort bestand die Ausstellung nicht nur aus den Fotos, sondern auch aus Film und Ton mittels einer Video- und Audioinstallation, um die Besucher auf die Unterwasserwelt einzustimmen.

Und Fernando Cornejo verweist in seiner Videobotschaft nicht nur auf die Schönheit der Unterwasserwelt, sondern auch auf die Verletzbarkeit der Natur und auf die ihr bereits zugefügten Wunden. Er ruft zum Schutz der Biodiversität auf, zu einem Wandel unserer Art zu leben. Er benennt z. B. einfache alltägliche Dinge wie die Verwendung von Stofftüten statt solchen aus Plastik. Es darf jedoch bezweifelt werden, dass eine solche Art des Wandels ausreicht. An einer grundlegenden ökologisch orientierten Veränderung kommen wir als Menschheit nicht vorbei. Insbesondere den technologisch führenden Ländern darf nicht gestattet werden, sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen.

Ein weiteres Anliegen des Künstlers ist es, unbekannte Seiten des wunderschönen Ecuadors zu zeigen. Auf seiner Website (http://urayaku.com) kann man diese, sowie die Virtuosität und Sensibilität Fernando Cornejos bewundern. Also folgen Sie seinem Aufruf und begeben Sie sich auf eine virtuelle Reise durch die Reichtümer Ecuadors und des Pazifiks.

Am Mosaikland Ecuador, dessen einzig gemeinsames Merkmal laut Alexander von Humboldt die Vielfalt ist, hat Fernando Cornejo Würfl einen Mosaikstein auf Hochglanz poliert. Und man kann seine Fotos und Filme auch als Hinweis auf das Lateinamerika jenseits von Zuckerhut, Iguazu´ und Machu Pichu verstehen.

1 Kommentar

  1. Andreas Mueller sagt:

    Ich möchte noch erwähnen, das Santiago Correa aus Halle die oben gezeigte Einladung gestaltet hat.

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