Wer kennt ihn nicht: den Amazonas, den wasserreichsten Fluß der Erde. Und wer verbindet mit ihm nicht auch den riesigen Regenwald, der sich in seinem Einzugsgebiet von sieben Millionen Quadratkilometern ausgebreitet hat und damit knapp 40% der Fläche Südamerikas bedeckt. Regelmäßig sind die Amazonas-Wälder in den Schlagzeilen, wenn über die enorme illegale Abholzung oder Rodung für landwirtschaftliche Zwecke (Sojaanbau, Rinderzucht) berichtet wird – oder wenn durch einen Pipelinebruch zehntausende von Barrel Öl weite Landstriche verseuchen.
In letzter Zeit werden die Nachrichten über den Amazonas jedoch vielfältiger. Neben der Entdeckung neuer Tier- und Pflanzenarten oder gar unbekannter Indígena-Stämme berichten die Zeitschriften und Magazine nun vermehrt über den Amazonas als Rückzugsgebiet für Rebellen und Revolutionäre (z.B. der FARC im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Ecuador [Punkt 1 auf der Karte] ), als Anbaugebiet von Coca-Pflanzen und Transitraum für Drogen aus Kolumbien und Peru (via Brasilien nach Europa), als gesetzesfreie Zone (etwa im Dreiländereck bei Tabatinga [Brasilien-Kolumbien-Peru, Punkt 2 auf der Karte]), – und immer wieder als El Dorado, das Goldland.
Dabei geht es inzwischen weniger um die mystischen Reichtümer der Inkas, sondern nunmehr um immer neue Funde harter Nuggets. In den 1980er Jahren schürften mehr als 20.000 garimpeiros (Eigenbezeichnung der Goldsucher) in der brasilianischen Serra Pelada (Bundesstaat Pará [Punkt 3]) nach Gold. Vor knapp einem Jahr begann der Rush von etwa 6.000 Abenteurern auf Apuí am Rio Juma [Punkt 4]. Die schätzungsweise 1,5 Tonnen Gold, die aus dem Fluß gewaschen worden sind, machten jedoch aus den wenigsten garimpeiros reiche Leute. Den Reichtum erzielten andere: Bootsbesitzer, Buschpiloten, Nachtclubbesitzer, Händler von Lebensmitteln und Ausrüstung, Gold-Aufkäufer und Pistoleiros (Privatmilizen). Die Landeswährung Real war von einem Tag auf den anderen wertlos. Sandwiches und Cola wurden nur noch gegen Gold gehandelt, zu exorbitanten Wucherpreisen.
Oberflächennahes Gold wird aber immer seltener in Brasilien. Deshalb kam die Nachricht aus dem Gebiet des Sikini-Flusses [Punkt 5], es würden bis zu 400 Tonnen Gold leicht zu schürfen sein, für viele garimpeiros gerade recht. Das Problem: Der Sikini-Fluß befindet sich auf dem Gebiet von Französisch-Guayana. Das hält die Goldsucher zwar nicht auf, doch Frankreich möchte seinen Reichtum auch in den Übersee-Departements verteidigen. Und deshalb machen seit Anfang Februar Spezialeinheiten der Französischen Gendarmerie Jagd auf die tausenden illegal über die Grenze strömenden Abenteurer. Angeblich werden sogar Scharfschützen mit Nachtsichtgeräten, Wärmemeldern und Infrarotkameras gegen sie eingesetzt. Doch der Erfolg der „Operation Anaconda“ ist bislang bescheiden: Kaum wird ein Lager der garimpeiros zerstört, entsteht woanders ein neues.
Während die oft hoffnungsvoll-hoffnungslosen Goldgräber ständig auf der Flucht sind, um weiterhin der Illusion des Reichwerdens nachzulaufen, machen die großen Geschäfte erneut die Händler. Und so sind die Verlierer immer die gleichen: die garimpeiros und der Regenwald. Schätzungen gehen davon aus, dass allein in den letzten zehn Jahren mehr als 2000 Tonnen Quecksilber als giftiges Nebenprodukt der Goldgewinnung in den Amazonas geflossen sind.
Bleibt die Frage: Wie lange noch treibt es diese Art von Abenteurer in den Amazonas? Vielleicht so lang, wie es das alte Sprichwort sagt: „Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“
die erde rächt sich
Ja.wir schöpfen unseren planeten blind aus. die erde ist nicht immerlebend. man kann sie mit einem menschen vergleichen.wenn ein sportler genug energie besitzt kann er höchstleistungen bringen. sind jedoch die reserven verbraucht hat mann keine lebensgrundlage mehr. wir können unserem körper wieder neue enrgie zuführen. der planet kann dies nicht tun…er wird immer schwächer und stirbt..warum sind wir nur so gierig und blind?