Mexiko: Menschenrechte und Klimawandel
|Vor dem Hintergrund der UN-Klimakonferenz, die vom 29.11. bis 10.12.2010 in der mexikanischen Stadt Cancún stattgefunden hat, rückt erneut die Menschenrechtssituation des lateinamerikanischen Landes in den Blickpunkt der internationalen Öffentlichkeit. Gerade der Fall Mexikos zeigt, wie eng Menschenrechte und Klimawandel zusammenhängen. Zum einen verschlimmern sich gerade infolge des Klimawandels, der die Länder des Südens in besonderem Maße betrifft, grundlegenden Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerung. So ist damit zu rechnen, dass Mexiko bis zum Jahr 2050 zwischen 13 und 27 Prozent seiner derzeitigen landwirtschaftlichen Nutzfläche durch Bodendegradation und Erosion verlieren wird. Außerdem ist der südliche Nachbar der USA das Land mit der zweithöchsten Entwaldungsrate in ganz Lateinamerika. Die kombinierte Wirkung beider Prozesse wird dazu führen, dass sich die Ernährung, der Zugang zu sauberem Wasser, die Wohn- und Gesundheitsverhältnisse von ca. 40 Millionen Mexikanern verschlechtern werden. Die zweite Seite der Medaille besteht darin, dass den Protesten gegen die verfehlte Umwelt- und Klimapolitik äußerst repressiv begegnet wird – ein Fakt, der sich nahtlos in das Gesamtbild der gegenwärtigen Menschenrechtssituation Mexikos einfügt. Ein Beispiel dafür ist das Vorgehen der mexikanischen Behörden gegen die Organisation OCESP (Organización de Campesinos Ecologistas de la Sierra de Petatlán y Coyuca de Catalán). Deren Aktivisten werden seit Jahren unter falschen Beschuldigungen inhaftiert, gefoltert oder ermordet. Die Verschärfung der Menschenrechtssituation war dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte Anlass genug, den mexikanischen Staat im August diesen Jahres für jene Verbrechen zu verurteilen, die von Angehörigen der Streitkräfte begangen worden waren. Wegen der jüngsten Drohungen gegen Menschenrechtsverteidiger fordert die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko die dortigen Verantwortlichen auf, endlich mit der Implementierung der Inhalte der Urteile des Interamerikanischen Gerichtshofs zu beginnen. (Logo: COP16)
Es wird noch sehr lange dauern bis der durch Geld angetriebene Mensch begreift, dass der Umweltschutz und die Erhaltung der Lebensumgebung vorrang vor anderen Interessen haben muss. Ansonsten nimmt man nachfolgenden Generationen die Lebensgrundlage und die Menschheit bekommt so große Probleme wie sie sie sich nicht vorstellen kann. Dennoch berichten die Medien, dass es bei dem Treffen in Cancún einen Schritt in die richtige Richtung gegeben hat. So gibt es einen Artikel vom 11.12.10 auf http://www.nachrichten-ecke.de/ der darüber berichtet. Unsere Gesellschaft muss jedoch noch tiefergreifendere Massnahmen zum Umweltschutz erlassen, damit eine spürbare Wirkung einsetzt.