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Uruguay: Demografischer Wandel bringt neue Herausforderungen

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Uruguay sei ein Volk von alten Menschen mit der Gefahr auszusterben, sagte 2011 der damalige Präsident José Mujica recht dramatisch. Dieser Tage wurden erste vorläufige Daten der diesjährigen Volkszählung veröffentlicht. Die Statistiker konstatieren zwar einen Anstieg der Bevölkerung um ein Prozent, doch sei diese allein auf die Einwanderung zurückzuführen. Fakt ist, dass in Uruguay die Lebenserwartung steigt und die Gesellschaft überaltert; mittlerweile liegt das Durchschnittsalter bei 39 Jahren. Ohne Einwanderung werde es schwierig, die Bevölkerungszahl zu halten, von einem Wachstum ganz zu schweigen. Als Hauptursache für diese Entwicklung wird die geringe Geburtenrate genannt, diese sank in den letzten Jahren auf 1,2 Kinder pro Frau. Überraschend ist das nicht, auch international ist die Fruchtbarkeit in der städtischen Bevölkerung niedriger; immerhin 96 Prozent der Uruguayer leben in Städten. Jedoch gingen Prognosen von einem geringeren Rückgang aus. Vor allem bei Frauen unter 25 Jahren sei die Geburtenrate gesunken, ein positiver Nebeneffekt sei dabei der Rückgang der Teenagerschwangerschaften. Auch von einer Werteveränderung wird ausgegangen. Kinder zu bekommen, ist offensichtlich für viele Frauen nicht mehr die größte Option, zumal es nicht einfach ist, Berufstätigkeit und Kindererziehung zu vereinbaren. Wissenschaftler warnen angesichts der demografischen Entwicklung vor Alarmismus, sondern fordern, sich stattdessen auf die veränderte Situation einzustellen und Strategien zu entwickeln, wie in einer alternden Bevölkerung der Wohlstand erhalten werden kann. Die neuen Herausforderungen betreffen die soziale Sicherheit ebenso wie die Gesundheits- und Bildungspolitik und die Pflege. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, soleb)

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