Peru: Abholzung im Amazonas und der Fluch des Goldes
|Die Abholzung im peruanischen Amazonas geht weiter und hat sich zwischen 2003 und 2009 aufgrund illegaler Bergbauaktivitäten sogar erhöht. Diese Feststellung ergibt sich aus der Auswertung von Satellitenaufnahmen des Departments Madre de Dios für die Jahre 2003-2006 und 2006-2009. Demnach wurden in den sechs Jahren ungefähr 6600 Hektar primärer tropischer Regenwald zerstört. Die Autoren dieser Studie von der Duke University analysierten zudem die Ursachen für die Entwaldung und nutzten dafür die Entwicklung des Goldpreises und den Quecksilberimport als Indikatoren. Sie stellen fest, dass praktisch der gesamte peruanische Quecksilberimport für den selbstständigen Kleinbergbau benutzt wird. Der Import dieses Metalls erhöhte sich seit 2003 exponentiell (um insgesamt 42%) und spiegelt indirekt die Erhöhung des Goldpreises (auf inzwischen 1400 US-Dollar pro Unze) wider. Die Studie schätzt, dass sich der Quecksilberimport in diesem Jahr auf bis zu 500 Tonnen erhöhen kann. Die Freisetzung von Quecksilber, das zur Auswaschung von Goldstaub benutzt wird, hat schädliche Auswirkungen auf das Nervensystem von Fischen, die in den kontaminierten Flüssen leben, und letztlich auf die Menschen, die diese Fische essen. Madre de Dios ist zwar das Department mit der geringsten Bevölkerungsdichte in Peru, besitzt aber eine große indigene Bevölkerung, die am meisten unter den Auswirkungen des illegalen Bergbaus und der Abholzung leiden muss. Hinzu kommen soziale Probleme, die die Goldsucher im Schlepptau mitbringen wie zum Beispiel Prostitution und Menschenhandel (Bildquelle: Centro de Medios Independientes Peru_).