Panama: zwei US-Marinestützpunkte im Kampf gegen den Drogenhandel geplant
|Noch im Juli 2008 hatte es der damalige Justizminister Daniel Delgado abgelehnt, dass die USA in Panama einen Militärstützpunkt errichten. Damals war Panama neben Peru und Kolumbien eines der Länder, welche als Ersatz für die Militärbasis Manta (Ecuador) galten, deren Nutzungsvertrag kürzlich ausgelaufen ist. Nachdem die USA nun erfolgreich mit Kolumbien über sieben mögliche Militärstützpunkte verhandelten, teilte der neue Justizminister (Raul Mulino) der erst kürzlich angetretenen von Regierung von Ricardo Martinelli vergangenen Sonntag (27.09.09.) überraschend mit, dass bis Ende Oktober 2009 mit den USA ein Vertrag über die Einrichtung von zwei Marinebasen geschlossen werden soll. Nach Berichten der panamaischen Tageszeitung „La Prensa“ wurde diese Entscheidung vor kurzem auf einem Treffen zwischen Martinelli und der US-Außenministerin Hillary Clinton in New York getroffen. Die Militärstützpunkte sollen an der Pazifikküste 450 Kilometer östlich (in der Bucht Bahia Pina der Provinz Darien) und 350 Kilometer westlich (in Punto Koka) von Panama-Stadt errichtet werden. Ziel ist gemäß beider Seiten die Unterstützung Panamas im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel (als Teil der Mérida-Initiative). Nachdem die USA 1999 die Hoheit über den Panamakanal abgegeben und zugleich ihre Militärstützpunkte abgebaut hatten, ist dies nun eine Wende in der Souveränität des zentralamerikanischen Landes – zeitgleich mit dem Antritt der liberalen Regierung von Martinelli, dem Besitzer der größten Supermarktkette des Landes. (Bildquelle: University of Texas at Austin)