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Nicaragua: Trauer um Fernando Cardenal

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Lesedauer: 2 Minuten

Nicaragua: Fernando Cardenal - Foto: LucienFernando Cardenal war einer dieser lateinamerikanischen Priester, die ihr Leben ganz in den Dienst für die Armen stellten. Aus privilegierten Verhältnissen stammend, trat er dem Jesuitenorden bei, wurde Priester und engagierte sich im Kampf gegen die Somoza-Diktatur. Bekannt wurde der Befreiungstheologe als Leiter des „Nationalen Kreuzzugs für Alphabetisierung“, der im Jahr 1980 kurz nach dem Sieg der sandinistischen Revolution gestartet wurde. Fast eine Million Schüler und Studenten wurden mobilisiert, um das Alphabet auch in die entlegensten Orte zu tragen. Im Ergebnis konnte die Analphabetenrate im Land von mehr als 50 Prozent auf etwa 10 Prozent gesenkt werden. Von 1984 bis 1990 war Cardenal Minister für Kultur. Aufgrund seiner Nähe zu den Sandinisten und seiner Weigerung, auf das politische Amt zu verzichten, wurde er von Papst Johannes Paul II. von seinem Priesteramt entbunden. Das gleiche Schicksal traf drei weitere nicaraguanische Priester, darunter auch Fernandos älteren Bruder Ernesto. Auch den Jesuitenorden musste er verlassen. 1997, vier Jahre nachdem er der Sandinistische Front (FSLN) den Rücken gekehrt hatte, wurde er wieder in den Jesuitenorden aufgenommen – ein einmaliger Vorgang in der Societas Jesu. Seinem Engagement für die Armen blieb der Priester treu, er leitete die nicaraguanische Abteilung von Fé y Alegria, eine Organisation für Volksbildung und soziale Unterstützung, die in Nikaragua von den Jesuiten unterstützt wird. Am 20. Februar ist Fernando Cardenal im Alter von 82 Jahren in Managua gestorben. (Bildquelle: Lucien_)

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