Mexiko/USA: Ukrainer:innen an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze gestrandet
|Die UN (Stichtag: 13.05.2022) geht davon aus, dass seit Beginn des russischen Aggressionskrieges über 6 Millionen Flüchtlinge die Ukraine verlassen haben. Mehr als die Hälfte davon (3.272943, derselbe Stichtag) hat bislang Polen aufgenommen. In Deutschland wurden (Stichtag: 11.05.2022) 727.205 ukrainische Flüchtlinge erfasst. US-Präsident Joe Biden hat zugesagt, 100.000 in die USA einreisen zu lassen. Noch (Stichtag: 10.05.2022) sind es aber nur 5.000, die in den USA registriert wurden. Rund 15.000 sollen im Land de facto sein. Bis zum 21.04.2022 erreichte die Mehrheit von ihnen (täglich mehr als 100, insgesamt viele Tausende) die USA über den Landweg, mithin über Mexiko, insbesondere über die Route Tijuana-San Diego. Dorthin waren die Flüchtlinge, in der Regel (und bis dahin mit dem Flugzeug) via Cancún oder Mexiko-Stadt, gelangt. Vonseiten der USA wurde ihnen ein einjähriger legaler Aufenthaltsstatus zugesichert. Doch zum 21.04.2022 hat es sich die US-Administration, unter der Losung „Uniting for the Ukraine“, auf einmal anders überlegt und die Bestimmungen geändert: Ab dem 25.04.2022 müssen ukrainische Fluchtinteressierte nunmehr ihre Einreise in die USA schon von Europa aus beantragen. Auf einen schnellen, unbürokratischen Grenzübertritt an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze zu hoffen, ist für sie jetzt sinnlos. Sollte ihnen das dennoch gelingen, werden sie nach Mexiko zurückverwiesen. Für eine (elektronische) Beantragung von Europa aus müssen die Flüchtlinge zudem, neben anderen Voraussetzungen, die Einwilligung eines Sponsors aus den USA vorweisen, der die Kosten übernimmt. Erst auf dieser Grundlage können sie aus Europa einen Direktflug in die USA buchen, mit der Möglichkeit, einen legalen Aufenthaltsstatus für zwei Jahre zu erhalten. Doch diejenigen, die schon vor dem 24.04.2022 und auf dem Landweg an die mexikanische-US-amerikanische Grenze gekommen sind, den Grenzübertritt aber nicht mehr rechtzeitig geschafft haben und von der neuen Regelung an der Grenze überrascht wurden, sitzen, zumindest zum Teil, noch immer in Mexiko fest. Insbesondere Sportanlagen, vor allem die Unidad Deportiva Benito Juárez in Tijuana und die Unidad Deportiva Francisco I. Madero in Iztapalapa in Mexiko Stadt, beherbergen sie. Die Gestrandeten haben zwei Möglichkeiten: entweder wieder in die Ukraine zurück zu fliegen und von dort aus die Einreise in die USA zu beantragen oder aber darauf zu hoffen, dass ihnen die ukrainische Botschaft in Mexiko Stadt irgendwie weiterhilft. Mexiko selbst ist bereit, problemlos ukrainische (wie auch russische) Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen Asyl zu gewähren. (Bildquelle: pixabay_cc)