Mexiko: Vor 60 Jahren erschien „El llano en llamas“ von Juan Rulfo
|Die literarische Welt beging gestern einen besonderen Geburtstag: Vor 60 Jahren, am 18. September 1953, erschien in Mexiko Juan Rulfos Buch „El llano en llamas“. Das dünne Bändchen enthielt 15 Kurzgeschichten, von denen 8 bereits in den Zeitschriften „Pan“ und „América“ erschienen waren, bei einer Neuauflage im Jahr 1970 fügte Rulfo selbst zwei weitere Erzählungen hinzu. Weit entfernt von der barocken Opulenz anderer lateinamerikanischer Schriftsteller berichteten diese Geschichten in einer geradezu knappen und strengen Sprache vom Leben mexikanischer Campesinos, „mit einer solchen literarischen Wahrhaftigkeit, dass man sagen könnte, es waren die Menschen des Landes, die Rulfo schrieben“ (Monterroso). Neben „El Llano en llamas“ veröffentlichte Rulfo lediglich den Roman „Pedro Páramo“ und einige Filmdrehbücher. Dieses schmale Œvre machte ihn weltberühmt, bis heute gilt er als der meistübersetzte und meistgelesene mexikanische Schriftsteller. Aus Anlass des Jubiläums seines ersten Buches wird die Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) in Mexiko-Stadt einen Juan-Rulfo-Lehrstuhl stiften. Am 23. September soll dieser mit einem feierlichen Kolloquium über „El llano en llamas“ in Anwesenheit der Witwe des Schriftstellers eingeweiht werden (Bildquelle: Public Domain).