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Mexiko: Frida in Frieden – Erinnerung an eine Frau

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

In diesem Jahr markiert der 13. Juli den 70. Jahrestag des Todes von Frida Kahlo (Coyoacán 1907-Coyoacán 1954). Ihr unverwechselbares Gesicht ziert nun eine Vielzahl von Werbeartikeln: Poster, Samtkissen, Notizbücher, Magnete und sogar Socken. Die Fridomanie ist ein Phänomen, das kein Ende zu nehmen scheint. Trotz der weit verbreiteten öffentlichen Verehrung ihres physischen Abbildes würde Frida dies nur ungern sehen. Heute wollen wir ihren Charakter ehren, weit entfernt von dem romantisierten Bild, das der Kapitalismus für sich vereinnahmt hat. Frida Kahlo führte ein turbulentes und entbehrungsreiches Leben. Ihre gesundheitlichen Probleme und die Unfälle, die sie in ihrer Jugend erlitt, verurteilten sie zu ununterbrochenen körperlichen Schmerzen. Ihr Wunsch, Mutter zu werden, erfüllte sich nie, was durch die zahlreichen Untreuen ihres Ehemanns Diego Rivera noch schmerzhafter wurde. Ihre Kreativität entsprang dem Bedürfnis, die langen Stunden der Genesung zu überbrücken, indem sie mögliche und unmögliche Welten in ihre Reichweite rückte. Ihre zahllosen Selbstporträts zeigen sie als Fruchtbarkeitsgöttin und verdeutlichen die Dualität ihrer ethnischen und kulturellen Identität. Ihre glamourösen Tehuana-Kostüme fungierten auch als Rüstung, die ihren offensichtlich gelähmten Körper vor neugierigen Blicken schützte. Durch ihre Kunst fand Frida einen Weg, sich selbst zu vervollständigen. Indem sie ihre Fähigkeit, Kinder zu gebären, durch das Schaffen von Kunstwerken ersetzte, erschuf sie eine Welt der Formen und Farben, die ihre körperlichen Schmerzen und Behinderungen überstieg. Siebzig Jahre nach ihrem Tod erinnert uns ihre Geschichte daran, dass es lange vor der Ikone die Frau gab. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, am)

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