Mexiko: Wirtschaftsbeziehungen zu den USA mit Herzlichkeit und Verständnis
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Um die „Chancen beider Länder“ für eine nachhaltige Energiezukunft hervorzuheben, wurde die lange Liste der Meinungsverschiedenheiten beim 2. Treffen in diesem Jahr des Wirtschaftsdialogs auf hoher Ebene von vornherein bewusst außen vor gelassen. Das Gespräch zwischen Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador und US-Außenminister Antony Blinken in Mexiko-Stadt verlief produktiv und freundlich, wie von mexikanischer Seite verlautete. Man sprach dem Vernehmen nach nur am Rande über die Energie, d.h. über die von den USA und Kanada abgelehnte Absicht Mexikos, die Rolle staatlicher zulasten privater Energieversorger zu stärken und so Energiesouveränität zu erlangen. Und der anhaltende Unmut der USA über das Fernbleiben des mexikanischen Präsidenten beim Gipfel der Amerikas aus Protest gegen die Ausladung von Venezuela, Kuba und Nicaragua spielte ebenso wenig eine Rolle wie seine Unterstützung für die Freilassung von Julian Assange; López Obrador hat diesen sogar zum diesjährigen „El Grito“, dem mexikanischen Nationalfeiertag, eingeladen. Der Wirtschaftsdialog konzentrierte sich stattdessen auf die Produktion von Halbleitern, sauberer Energie und Elektroautos sowie sicheres Internet. Bliken lud Mexiko ein, sich dem Plan der USA zur Herstellung von Halbleitern und zur Förderung der Elektromobilität anzuschließen. Man wolle die Volkswirtschaften integrieren, um Nordamerika zur wettbewerbsfähigsten Region der Welt auszubauen. Damit, so Bliken, solle der Einfluss Chinas zurückgedrängt werden. López Obrador informierte Bliken seinerseits über den Sonora-Plan, der die nationale Ausbeutung von Lithium und sauberer Energie in Sonora vorsieht, die, wie die Dinge bisher stehen, zusammen mit einem chinesischen Konsortium erfolgen. Weitere Gesprächsthemen bei dem Treffen auf hoher Ebene waren der Sicherheitsdialog im Oktober in Washington und der Gipfel der nordamerikanischen Staats- und Regierungschefs gesprochen haben, der voraussichtlich im Dezember in Mexiko stattfinden wird. (Bild: Quetzal-Redaktion_gelher)