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Mexiko: Día de Muertos

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Auch wenn die Feierlichkeiten des Tages der Toten in Mexiko offiziell bereits vorbei sind, liegt noch immer der Duft der Cempasúchil-Blume und frisch gebackenem Totenbrot in der Luft. Obwohl dieses Fest inzwischen im ganzen Land populär geworden ist (teilweise auch wegen des James-Bond-Films), hat es doch in den Bundesstaaten Veracruz und Oaxaca die längste Tradition. Man könnte es auf irgendeine Weise als ironisch oder zynisch betrachten aufgrund seiner heidnischen Merkmale, aber in der Stadt Xalapa de Enríquez, gegenüber der Kirche, wurde zu den Festlichkeiten ein Zelt aufgestellt, in dem Vertreter der umliegenden Dörfer Altäre nach ihren Traditionen errichteten und lokal hergestellte Produkte präsentierten, wie das sogenannte Pan de Huevo aus Xico, neben vielen anderen. In einem Spektakel von Farben und Düften kann man nicht aufhören, sich über den Einfallsreichtum der Aussteller zu wundern, deren Sorgfalt viel Liebe und Hingabe ausdrückte. Doch auch wenn diese Veranstaltungen von der Stadt organisiert werden, genügt es, durch die alten Straßen der Gegend zu schlendern, um zu entdecken, dass es sich weit mehr als um eine bloße Show für Touristen handelt. Viele Menschen schmücken weiterhin in der Intimität ihres Zuhauses, um die Tradition zu bewahren. Die leuchtend orangefarbenen Blütenblätter am Rand eines Hauseingangs laden dazu ein, näherzutreten und Pfade aus Blumen zu entdecken, die zu einem wahren Festmahl für die Verstorbenen führen. Zwar neigt der Mexikaner, wie üblich, dazu, jeden Anlass für ein Fest zu nutzen, doch es ist eine schöne Tradition, Raum für Reflexion zu schaffen, um bewusst an all jene zu erinnern, die diese Welt verlassen haben und dennoch weiterhin unseren Alltag prägen. Sich an die schönen Momente, ihre besonderen Vorlieben und Marotten zu erinnern, inspiriert uns dazu, eine liebevolle und herzliche Opfergabe zu gestalten – ungeachtet der vergehenden Zeit. (Bild: Quetzal-Redaktion, am)

 

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