Mexiko: Gewalt gegen illegale Migranten aus Mittelamerika
|Eine Untersuchung der Nationalen Kommission für Menschenrechte (CNDH) in Mexiko deckte auf, dass zwischen September 2008 und Februar 2009 fast 10.000 Mittelamerikaner, die versuchten, illegal in die USA einzureisen, in Mexiko entführt und misshandelt worden sind. Die Entführungen konzentrieren sich vor allem in der Grenzregion in im Süden Mexikos, doch die Migranten sind in keinem Teil des Landes sicher. Die Opfer sind junge Männer und Frauen, Senioren und Kinder. Das Lösegeld für ihre Freilassung beträgt zwischen 1.100 und 3.6000 Euro. Nach Berechnungen von CNDH hatte die Entführungsindustrie in diesem kurzen Zeitraum demnach Einnahmen in Höhe von mehr als 18 Mill. Euro. Dieser hohe Gewinn erklärt auch die extreme Gewalt – Folter, Vergewaltigung, Mord, mit der die Entführer vorgehen. Eine junge Salvadorianerin sagte aus: „Sie vergewaltigten mich bis das Lösegeld eintraf. Aber meine Freundin hatte keine Familie, die für ihre Freiheit bezahlen konnte. Also schossen sie ihr zwei Mal in den Kopf und ließen sie in meiner Gegenwart verbluten. Um mich einzuschüchtern.“ Nach Aussagen von Professor Mauricio Farah, dem Leiter der Untersuchung, agieren die Kriminellen mit hoher Wahrscheinlichkeit in Komplizenschaft mit Behörden. So gibt es Aussagen von Entführungsopfern, dass sie ihre Entführer deshalb nicht angezeigt hätten, weil unter ihnen auch uniformierte Polizisten waren.