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Kolumbien: Vereinbarung zwischen Regierung und Bauern beendet Blockaden

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Lesedauer: 2 Minuten

Kolumbien: Feldarbeit - Foto: Quetzal-Redaktion, sscEinen Monat nach Beginn des Streiks der Bauern und Landarbeiter erreichte die Regierung die vorläufige Beendigung der Straßenblockaden. Nachdem die Protestierenden zunächst monatelang die Regierung zu Verhandlungen aufforderten und auch landesweite Demonstrationen kein Einlenken seitens der Autoritäten bewirkten, blockierten sie wichtige Verkehrsadern in weiten Teilen  Kolumbiens. Die Streikenden fordern staatliche Zuschüsse und Mindestpreise für ihre Produkte, weil sie von ihrem Einkommen nicht mehr leben können. Nachdem Kolumbien zahlreiche Freihandelsabkommen unterzeichnet hat, drängen immer mehr Billigeinfuhren auf den heimischen Markt, welche die Preise von Agrarprodukten extrem drücken. Hinzu kommen seit einiger Zeit auch steigende Importpreise für Pestizide und Düngemittel. Die Proteste weiteten sich mit der Zeit von den ländlichen Regionen auf die Städte aus und wurden später auch von Studierenden, Transport- und Minenarbeitern sowie öffentlichen Angestellten unterstützt. Die Regierung wartete zunächst ab und reagierte nur halbherzig auf den Konflikt, bevor sie mit starker Repression antwortete und rund fünfzig Tausend Soldaten in die Protestregionen schickte. Daraufhin eskalierten die zunächst friedlichen Demonstrationen: Im Ergebnis wurden nicht nur mehrere hundert Menschen auf beiden Seiten verletzt und fast genauso viele Demonstrierende verhaftet. Die Protestierenden verwüsteten auch Teile Bogotas und verursachten damit einen Schaden in Höhe von mehr als eineinhalb Millionen Euro. Die Bauern werfen den Militärs vor, dass sie die Menschenrechte unzählige Male verletzt und zwölf Bauern bei den Auseinandersetzungen getötet hätten. Kürzlich räumte Präsident Santos ein, dass seit Längerem gravierende Probleme in der Landwirtschaft bestünden und die Forderungen der Protestierenden legitim seien. Nachdem er sich dazu bereit erklärt hatte, etwas dagegen zu unternehmen, wurden die Blockaden vorläufig eingestellt. Für kommenden Donnerstag ist nun ein Treffen der Vertreter beider Seiten vorgesehen, bei dem sie an einem Tisch des Dialogs verhandeln wollen, um einen Agrarpakt zu schließen (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc).

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