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Kolumbien, Nicaragua: Grenzkonflikt im umstrittenen Seegebiet wiederbelebt

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Der Regierungschef Kolumbiens, Juan Manuel Santos, lehnte vor wenigen Tagen das Urteil des Internationalen Gerichtshofs zu dem Grenzkonflikt im umstrittenen Seegebiet zwischen Nicaragua und Kolumbien ab. Das Urteil wurde im November 2012 verabschiedet und legt eine neue Grenze in der Karibik zu Gunsten von Nicaragua fest. Damit wird die Souveränität Kolumbiens über die Inselgruppe von San Andrés, Providencia und Santa Catalina bestätigt, das Urteil spricht aber Nicaragua mehr maritimen Raum östlich des 82. Meridians zu, der nur 66,1 nautische Meilen von der nicaraguanischen Küste entfernt liegt. Das Urteil definiert jedoch nicht, wie viele Quadratkilometer nun zu Nicaragua gehören. Die kolumbianischen Behörden gehen von etwa 75.000 km² aus, die Nicaraguaner von über 90.000 km². In einer Botschaft an seine Landsleute am 9. September äußerte Santos, dass das Urteil vom Internationalen Gerichtshof ohne einen Grenzvertrag zwischen beiden Ländern nicht gilt. Darüber hinaus werde er „die Expansionsbestrebungen von Nicaragua“ nicht dulden. Nun haben die Regierungen von Kolumbien, Costa Rica, Panama und Jamaika angekündigt, dass sie als Protest gegen die „Expansionsbestrebungen von Nicaragua“ einen gemeinsamen Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban-Ki Moon, richten werden. Das Verschwinden der Grenze am 82. Meridian würde bedeuten, dass Nicaragua Grenzen in der Karibik zu Panama und Jamaika haben wird. Der Präsident von Panama, Ricardo Martinelli, beschuldigte gestern Nicaragua, „die panamaischen Hoheitsgewässer“ übernehmen zu wollen. Der Präsident Nicaraguas, Daniel Ortega, wies die Vorwürfe zurück ab und erklärte, das Urteil des Internationalen Gerichtshof nicht in Frage stellen. Der Grenzkonflikt im Seegebiet zwischen Kolumbien und Nicaragua entstand 1928 mit der Unterzeichnung des Abkommens Bárcenas-Meneses, in dem Nicaragua die Inseln San Andrés und Providencia an Kolumbien überlassen hatte (Bildquelle: Presidencia de la República de Colombia, Javier Casella).

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