Kolumbien: Der kolumbianische Kongress stimmt für das Freihandelsabkommen mit Costa Rica
|Am 16. Juni 2015 wurde das Freihandelsabkommen (FTA) zwischen Kolumbien und Costa Rica, das bereits im Frühjahr 2013 unterzeichnet wurde, vom Plenum des Repräsentantenhauses in Bogotá mit 85 Ja- und 11 Gegenstimmen genehmigt. Wirtschaftsministerin Cecilia Alvarez-Correa äußerte ihre Zufriedenheit über die Annahme dieser Initiative und verweist auf die Wichtigkeit des Abkommens, da die Exporte in Zukunft diversifiziert werden sollen, um die wirtschaftliche Abhängigkeit von mineralischen Energieprodukten zu reduzieren, da Rohstoffe aus dem Energie- und Bergbausektor derzeit etwa 70 % der Gesamtexporte Kolumbiens ausmachen. Insgesamt sind gegenwärtig über 90 % der Exporte von Kolumbien nach Costa Rica Industriegüter wie Chemikalien, Bekleidung und Textilien, Autos/Autoteile, Seifen, Medikamente, Kosmetika, Spielzeuge aber auch agro-industrielle Güter. Laut Alvarez-Correa werden zunächst 74% der Industriegüter zollfrei gestellt, während der Rest in den kommenden 5 bis 15 Jahren folgen soll. Dadurch erhält Kolumbien einen einfachen Zugang zu dem importorientierten Markt Costa Ricas. Mit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens rückt Costa Rica auch seinem Ziel näher, Mitgliedsland der Pazifischen Allianz zu werden. Das Abkommen enthält auch ein Kapitel zum Investitionsschutz. Hierzu gehört unter anderem die Gleichbehandlung ausländischer Investoren sowie zeitnahe verbindliche Streitbeilegungsverfahren durch Schiedsgerichte. Beide Länder erhoffen sich dadurch, gegenseitig von höheren Investitionen zu profitieren. Aktuell betragen die Direktinvestitionen von Kolumbien in Costa Rica 448 Millionen Dollar, die sich in den letzten 11 Jahren intensiviert haben (Bildquelle: Leandro Neumann Ciuffo_).