Ecuador: Europäisches Parlament billigt Beitritt Ecuadors zum Handelsabkommen mit Kolumbien und Peru
|Mit einer Mehrheit von 544 Ja-Stimmen gegen 114 Ablehnungen und 44 Enthaltungen billigte das Europäische Parlament den Beitritt Ecuadors zum seit 2012 bestehenden Handelsabkommen der EU mit Kolumbien und Peru. Für Ecuador war die Zustimmung des EU-Parlaments besonders dringend, da das Land im Januar alle Zollerleichterungen mit der EU verliert. Das hätte große Handelsnachteile mit den Nachbarländern bewirkt, die Ecuadors Konkurrenten bei den gleichen Handelsprodukten sind. Ecuador liefert jährlich Waren im Wert von 2.602 Millionen Euro in die EU, ihre wichtigsten Partner sind Deutschland, Spanien, die Niederlande, Frankreich und Großbritannien. Geliefert werden vor allem von Bananen, Garnelen, Thunfisch, Fischkonserven, Blumen, Kakao und Kaffee, während die EU vor allem auf einen besseren Absatz von Alkohol, Chemikalien, Medikamente, Autos und Lebensmitteln spekuliert. Allerdings sieht das Abkommen mögliche Beschränkungen für ecuadorianische Bananen vor, die EU-Bananenverordnung von 1993, die die eigenen Erzeuger schützen soll, wurde bereits für Kolumbien und Peru nicht gelockert. Ecuador hatte ursprünglich ein eigenes Abkommen mit der EU angestrebt, in das eigene Standards (z.B. Souveränität, öffentliche Beschaffung) aufgenommen werden sollten. Mit diesem Ansinnen fand das Land in Europa kein Gehör. Der Druck durch das Auslaufen der Zollerleichterungen verfehlte seine Wirkung nicht, und so hatte Juan Carlos Cassinelli, Minister für Außenhandel, in der EU unermüdlich für eine Beschleunigung des Verfahrens für den Beitritt seines Landes zum bestehenden Handelsabkommen geworben, da es „einen Plan B“ nicht mehr gebe. (Bildquelle: Agencia de Noticias ANDES_/ Carlos Rodríguez)