Costa Rica: Tödlicher Natur- und Umweltschutz
|Am vergangenen Wochenende wurde ein Umweltschützer an der karibischen Küste Costa Ricas ermordet. Der Umweltschützer überraschte in der Nacht Plünderer, wie sie gerade dabei waren, Schildkröteneier zu stehlen. Die Eier der Lederschildkröte werden auf dem Schwarzmarkt für viel Geld gehandelt. Ihnen wird eine aphrodisische Wirkung nachgesagt, so dass eine rege Nachfrage nach diesen Eiern besteht. Besonders in ärmeren Regionen – wie an der karibischen Küste Costa Ricas – bilden die Plünderungen neben dem Drogenhandel eine Möglichkeit ein Auskommen zu verdienen. Plünderer können an einem Abend mit den Eiern der Lederschildkröte etwa US$700 verdienen. Nicht zu Letzt auch deswegen sind die Bestände der Lederschildkröte (eine der größten Landschildkröten der Erde) in den letzten Jahren um 90 Prozent zurückgegangen. Der Kampf gegen die Plünderungen der Nester und zum Schutz der Eier ist nahezu aussichtslos. Wie involvierte Umweltschützer berichteten, sind die Räuber materiell besser ausgerüstet (moderne Pick-Ups, Nachtsichtgeräte und bewaffnet). Auch von der Regierung Costa Ricas sowie den Behörden auf lokaler Ebene ist keine Unterstützung im Kampf zu erwarten. Patrouillenfahrten und Kontrollen der relevanten Strandabschnitte werden nicht von der Polizei durchgeführt. Vielmehr sind die Umweltschützer Todesdrohungen, Überfällen und Verfolgungen mit Macheten ausgesetzt. (Bildquelle: rustinpc)