Costa Rica: Justiz ermittelt gegen Präsident Oscar Arias
|Wegen des Verdachts auf Amtsmißbrauch hat der Generalstaatsanwalt mit Ermittlungen gegen Präsident Oscar Arias und seinen Umweltminister Roberto Dobles begonnen (21.10.). Nach Angaben der Justiz geht es um ein umstrittenes Dekret vom 17. Oktober, in dem ein „öffentliches nationales Interesse“ an der Nutzung der Goldmine Las Crucitas im Norden des Landes geltend gemacht wird. Das Dekret räumt dem Unternehmen Industrias Infinito, ein Tochterunternehmen der kanadischen Gruppe Vanessa Ventures, das Recht ein, 262 Hektar Wald nahe dem nicaraguanischen Grenzfluss Río San Juan zu roden und dort Gold abzubauen. Die Minengesellschaft argumentiert 500 einheimische Personen einzustellen und für jeden gefällten Baum fünf neue zu pflanzen. Umweltschützer kritisieren jedoch das Vorhaben. Bereits seit 13 Jahren läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. Durch den Goldabbau würden nicht nur giftige Stoffe wie Zyanid in die Pflanzen- und Tierwelt gelangen, sondern es wären zudem zahlreiche Arten vom Aussterben bedroht. Die Verfassungskammer des Obersten Gerichts erließ gegen das Dektret eine einstweilige Verfügung, wodurch das Projekt vorerst gestoppt wurde.