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Chile: Wenn Hass eskaliert – die Antimigrant:innenbewegung in Iquique

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Lesedauer: 2 Minuten

Noticias_Chile_Migration_Bild_Quetzal-Redaktion_solebAm 25. September kam es zu fremdenfeindlichen Aufmärschen im Norden von Chile. Die rund fünftausend Demonstrant:innen sammelten sich unter dem Motto: No+migrantes in der Stadt Iquique, wo hauptsächlich haitianische und venezolanische Migrant:innen ihren Aufenthaltsstatus legalisieren möchten. Der Protest gipfelte im Verbrennen der Habseligkeiten von Migrant:innen, die provisorisch auf Plätzen oder am Strand übernachten wollten. Matratzen, Kinderspielzeug, Windeln, Zelte und Bettwäsche fielen den Flammen zum Opfer. Die Brandstiftung wurde vom Gouverneur, dem Bürgermeister, sowie der Regierung und der internationalen Gemeinschaft als xenophob und rassistisch verurteilt. Chiles Innenminister, Rodrigo Delgado, reagierte dennoch mit der Ankündigung von „Massenabschiebungen“ und einer strengen Migrationspolitik, sehr zur Besorgnis von Menschenrechtsorganisationen. José Miguel Carvajal, Gouverneur der Region Tarapacá, macht Präsident Piñera für diese Ereignisse verantwortlich. Seine Regierung habe versagt und ihn z.B. nicht von den Zwangsräumungen mehrheitlich venezolanischer Camps durch die Polizei unterrichtet. Humanitäre Hilfe für die Vertriebenen seitens der Regierung erfolgte nicht. Viele der No+migrantes-Demonstrierenden fühlen sich von der Regierung vernachlässigt. So äußerte der Bürgermeister von Colchane, Javier García, Chile sollte sich auch um die Einhaltung der Rechte für Aymara kümmern, die – im Gegensatz zu Migrant:innen – nicht unter internationalem Schutz stünden. Die prekäre Situation der Menschen vor Ort ist jedoch vor allem auf mangelnde politische Initiative und fehlende Investitionen in den notwendigen gesellschaftlichen Bereichen zurückzuführen und nicht auf den Fakt der Migration. So solidarisierten sich auch gerade Chilen:innen in Einwanderungsregionen mit den Opfern rassistischer Gewalt (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_soleb).

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