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Chile: Situation von Kindern und Jugendlichen

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Sie sind unzufrieden mit ihrem Leben, haben häufig schlechte schulische Leistungen und sind schlecht ernährt. Die diesjährige „Analyse der Situation von Kindern und Jugendlichen“ der UNICEF stellt Chile ein schlechtes Zeugnis im Umgang mit seinen Heranwachsenden aus. Zwar hat sich die gesundheitliche Situation der Kinder und Jugendlichen den letzten Jahren etwas verbessert, doch sind in anderen Bereichen deutliche Rückschritte zu verzeichnen. In Bezug auf emotionales Wohlbefinden, Schulleistungen und Ernährung hat sich die Lage verschlechtert, das Land ist hier inzwischen das Schlusslicht unter den OECD-Ländern. Fast zwei Fünftel der chilenischen Kinder und Jugendlichen sind mit ihrem Leben unzufrieden, etwa die Hälfte verfügt über unzureichende Fähigkeiten in den grundlegenden schulischen Kompetenzen (Mathematik, Lesen) und fast drei Fünftel sind übergewichtig. Dabei sind starke Unterschiede nach Region, sozioökonomischer Situation und Geschlecht festzustellen: Kinder und Jugendliche aus armen Familien, Mädchen sowie Indigene weisen eine schlechtere Schulbildung auf und sind schlechter ernährt. In der Region Araucania, der ärmsten Region Chiles, die einen hohen Anteil Indigener an der Bevölkerung aufweist, muss mehr als ein Viertel der Kinder zum Unterhalt der Familie beitragen; im Landesdurchschnitt betrifft das zehn Prozent weniger. Die Autoren der Studie behandeln Kinderarbeit im Themenkomplex Schutz zusammen mit der Gewalt gegen Heranwachsende, da arbeitende Kinder nicht nur ausgebeutet und missbraucht, sondern auch in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Gewalt ist ein grundsätzliches Problem für die unter 20-Jährigen. 39 Prozent von ihnen berichten von Misshandlungen durch Eltern oder Betreuer, knapp 30 Prozent waren in ihrem Leben Opfer sexueller Gewalt. Bei Mädchen und jungen Frauen  ist der Viktimisierungsgrad deutlich höher als bei Jungen. Angesichts dieser Situation fordert die UNICEF koordinierte Maßnahmen zwischen Staat, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und lokalen Gemeinschaften zur wirksamen Umsetzung der Kinderrechtskonvention, wobei der Schwerpunkt insbesondere auf den Aspekten psychische Gesundheit, Bildung, Ernährung und Schutz vor Gewalt liegen muss. (Bild: Unicef_Bericht)

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