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Chile: Regierung veröffentlicht Dokument zum offiziellen Gedenken an den Militärputsch von 1973

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Die Regierung von Gabriel Boric hat Anfang März im Rahmen hat im Rahmen der Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Militärputsches im September 1973 ein offizielles Dokument verabschiedet und an öffentliche Einrichtungen verschickt. Das Dokument mit dem Titel „Relato Oficial Conmemoración de los 50 años del Golpe de Estado de 1973“, soll helfen, „die Bedeutung aller Aktivitäten und Projekte, die im Rahmen dieses Gedenkens entwickelt werden, zu umrahmen und zu leiten“. Die chilenische Regierung ist der Meinung, dass der 11. September eine Begegnung mit der Erinnerung sein wird, die dazu einladen kann, eine Zukunft mit mehr Gerechtigkeit und einer besseren Demokratie zu entwerfen und Räume für Dialog, Erinnerung und Kreativität zu schaffen. In dem Dokument wird darauf hingewiesen, dass in Chile immer wieder politische Strömungen entstehen, die die Demokratie bedrohen. Insofern sei das Gedenken an den Staatsstreich auch eine Gelegenheit, über die heutigen Risiken und Bedrohungen der Demokratie nachzudenken und das uneingeschränkte Engagement für die Demokratie zu erneuern. Wie ein Kommentar zu diesem Ziel erscheint eine Entscheidung der fünften Kammer des Berufungsgerichts von Santiago, mit welcher die chilenische Marine angewiesen wird, die Bilder von Admiral José Toribio Merino aus ihren Einrichtungen zu entfernen. Toribio war einer der Offiziere, die den Militärputsch aktiv vorbereiteten; in einem Brief von Anfang September 1973, der unter anderem an Augusto Pinochet ging, benannte er den 11. September als den Tag des Staatsstreiches. Nach dem Putsch war er Mitglied der Militärjunta und in der Folge für den Umbau der Wirtschaft verantwortlich. In der chilenischen Marine hält man es nach wie vor für angemessen“ eines ehemaligen Kommandanten „ohne jegliche politische Konnotation“ zu gedenken. Das Gericht gab jedoch der Schutzbeschwerde des Rechtsanwalts Luis Mariano Rendón, eines von der Kommission Valech anerkannten Opfers der Militärdiktatur, statt und ordnete gestern an, ein Foto und ein Porträt von Santiago José Toribio Merino Castro aus dem Generalsekretariat der ersten Marinezone in der Region Valparaíso zu entfernen. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, pg)

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