Chile, Lateinamerika: Im Sog der zweiten Welle
Ab morgen treten in der Region um die chilenische Hauptstadt Santiago, wo über sieben Millionen Menschen leben, erneut umfassende Quarantäne-Maßnahmen in Kraft. Alle Geschäfte, die keine lebensnotwendigen Waren anbieten, werden geschlossen und Reisen in die übrigen Teile des Landes sind ebenso untersagt wie Begegnungen und Festlichkeiten während des Wochenendes. Dieser Schritt wird von Enrique Paris, dem Gesundheitsminister des Landes, mit der dramatischen Erhöhung der Fall- und Todeszahlen infolge der Covid-19-Pandemie begründet. Insgesamt verzeichnet Chile 563.534 Infizierte, von denen bisher 15.680 in Verbindung mit dem Virus verstorben sind. Mit einer Mortalitätsrate von 816 je eine Millionen Einwohner liegt Chile innerhalb Südamerikas an fünfter Stelle. Unter den Ländern des Kontinents führt Brasilien mit 6.674.999 Infizierten und 178.159 Toten die Covid-19-Statistik an. Bei den Todeszahlen folgen Mexiko (110.874), Argentinien (40.009), Kolumbien (38.158) und Peru (36.276). Bei der Mortalitätsrate ist Peru mit 1.095 Toten je eine Million Einwohner am härtesten betroffen und liegt damit nach Belgien (mit einer Rate von 1.497) weltweit auf dem zweiten Platz. Unter den folgenden Ländern, die alle über einer Mortalitätsrate von 800 liegen, sind neben den USA (mit 876) und vier weiteren europäischen Staaten (Italien, Spanien, Großbritannien und Frankreich) mit Argentinien (879), Mexiko (850), Brasilien (832) und Chile (816) ausschließlich lateinamerikanische Länder vertreten. Legt man die neusten Zahlen zugrunde (alle Angaben sind vom 8. Dezember 2020), dann verfestigt sich das Bild, dass auch in der anschwellenden zweiten Welle neben Europa der amerikanische Doppelkontinent das Epizentrum der Pandemie bildet (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, soleb).