Brasilien: Absage des Besuchs bei US-Präsident Obama wegen NSA-Affähre
|Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat vergangene Woche einen für den 23. Oktober geplanten Staatsbesuch bei US-Präsident Barack Obama mit Verweis auf die NSA-Affäre abgesagt. Im Rahmen der NSA-Affäre wurden nicht nur brasilianische Bürger und Unternehmen (z.B. der staatliche Ölkonzern Petrobras), sondern auch Regierungsstellen (u.a. der Mailverkehr von Rousseff selbst) abgehört. Nach Aussagen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden gehört Brasilien zusammen mit Deutschland zu den am stärksten überwachten Ländern. Da bisher die geforderte Aufklärung zu den Vorfällen ausblieb, sieht Rousseff keine gemeinsame Grundlage für ein Treffen. Der Termin wurde gemäß entsprechender Aussagen von brasilianischen Medien zunächst auf Anfang 2014 verlegt. Das Staatsoberhaupt Brasiliens will mit diesem Vorgehen zum einen die eigene Souveränität – auch in Bezug auf die regionale Führungsrolle Brasiliens im „Hinterhof“ der USA – betonen, zum anderen benötigt Dilma Rousseff nach den Massenprotesten im Rahmen des Fifa Confederations Cup dringend positive Meldungen für ihre stark gefallenen Umfragewerte. Ob diese Meldung aber auch im Fokus der Bürger steht, bleibt zu bezweifeln, gehört doch Brasilien bei der Nutzung von Facebook, Youtube und Twitter zu den weltweit größten drei Nationen. (Bildquelle: Agencia Brasil)