Brasilien: Awá-Indigene nicht mehr sicher
|Die Führerin einer Gruppe von Awá-Indigenen im Nordosten des brasilianischen Amazonasgebietes ist schwer an Grippe erkrankt. Die Gruppe der Awá lebt zum Teil sesshaft, zum Teil noch zurückgezogen im Wald, wobei die sesshaften Mitglieder bereits Kontakt zur brasilianischen Mehrheitsgesellschaft haben, während die zurückgezogen lebende Gruppe bisher den Kontakt gemieden hat. Die an Grippe und Atemwegsbeschwerden erkrankte Jakarewyj ist Führerin der unkontaktierten Gruppe, welche etwa 100 Mitglieder hat. Im Januar diesen Jahres stellte sie zusammen mit einer weiteren Frau und einem Mann den Kontakt mit ihren sesshaften Verwandten her – aus Gründen, die bisher unbekannt sind. Gegenüber dem Indiginen Missionsrat Brasiliens (CIMI) erläuterte ein Mitglied der kontaktierten Awá, dass die Gruppe um Jakarewyj in eine Situation geraten war, in welcher sie sich von Holzfällern umzingelt sahen. Diese dringen schon seit Jahren in das eigentlich staatlich geschützte Gebiet ein. Im Januar 2014 hatte die brasilianische Regierung nach internationalem Druck die Siedler, Holzfäller und Viehzüchter zwar aus dem Gebiet ausgewiesen. Die Erschließung des Gebietes und damit die Bedrohung von unkontaktierten Gruppen wird jedoch nicht enden, wenn die Behörden nicht nachdrücklicher das Recht der Awá-Gruppen auf ihr Territorium verteidigen (Bildrechte: Agencia Brasil, Antonio Cruz).