Bolivien, Chile: Beide Länder verhandeln vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag
|Während Ernesto Samper, der Sekretär der UNASUR (Union Südamerikanischer Nationen), über die Notwendigkeit der Vereinigung der Länder der Region spricht, bringen Bolivien und Chile ihre Territorialkonflikte jetzt vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Im Jahre 1884 ging der fünfjährige „Salpeterkrieg“ zwischen Chile einerseits sowie Bolivien und Peru andererseits zu Ende. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags von 1904 zwischen Chile und Bolivien verlor letzteres Land 120.000 Quadratkilometer Territorium und damit 400 Kilometer Küste. Nach mehr als einem Jahrhundert reklamiert Bolivien beim Internationalen Gerichtshof eine Revision der territorialen Verluste mit der Hoffnung, den Zugang zum Pazifik wiederzuerlangen. Bolivien argumentiert, Chile habe gegen die Klauseln des von ihm selbst vorgeschlagenen Vertrags verstoßen. Die chilenische Delegation legt heute ihren Standpunkt in dieser Frage vor Gericht dar; danach wird noch in dieser Woche eine zweite Diskussionsrunde stattfinden. In den nächsten Monaten wird der Gerichtshof endgültig entscheiden, ob er für diesen Fall zuständig ist (Bildquelle: Keysanger_).