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Bolivien, Brasilien: Etappensieg der Ureinwohner im Kampf gegen Großprojekte

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Lesedauer: 2 Minuten

Demonstration indigener Organisationen in Bolivien (Foto: Quetzal-Redaktion, NJ)Nach der brutalen Repression gegen indigene Demonstranten in Bolivien sind zwei Minister zurückgetreten. Der bolivianische Präsident Evo Morales hat sich wegen der Repression seitens der Polizei entschuldigt und außerdem das geplante Großprojekt (300 km Schnellstrasse zwischen Cochabamba und Beni durch den National Park Isiboro Sécure) zeitweise gestoppt. „Die schnellen Reaktionen der Regierung“ sind für die Gegner dieses Projektes noch unzureichend. Aus diesem Grund planen sie weitere Aktionen für die nächsten Tage. Gleichzeitig haben die Gegner des geplanten Megaprojekts Belo Monte (Wasserkraftwerk) im Nordosten des Nachbarlandes Brasiliens einen Etappensieg vor Gericht des brasilianischen Amazonas-Bundesstaat Pará erreicht. Der Bundesrichter Carlos Eduardo Castro Martins hat sich für einen sofortigen Baustopp ausgesprochen. Das Projekt darf nur weiter gebaut werden, sofern bei der Durchführung des Projekts keine Umweltschäden verursacht werden. Um diese Entscheidung zu bekräftigen bzw. einen Stopp des Megaprojekts zu erreichen, haben sich heute Repräsentanten verschiedener indigener Organisationen aus dieser Region des Amazonas mit Vertretern verschiedener UN-Behörden in Genf getroffen. Für das Treffen und weiterer Aktionen verfügen sie bereits über eine breite Unterstützung internationaler Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen. In beiden Fällen müssen die Regierungen nationale und internationale Rechte der Ureinwohner – z.B. die ILO-Konvention 169 und die UNO-Deklaration für die Rechte der Ureinwohner – einhalten. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, nj)

1 Kommentar

  1. …und hier der geopolitische Hintergrund: Besonders Suedamerika, als Kern Lateinamerikas, strebt 2011 zur Unabhaengigkeit von USA und NATO-Europa: Das sind die geopolitischen Feinde Lateinamerikas – nicht die Tuerkei, nicht Russland, nicht China, nicht die arabische Welt (alle de facto Partners Suedamerikas). Dass die USA und NATO-Europa die geopolitischen Feinde Suedamerikas sind wird von vielen Rechten und Linken verstanden und publiziert (Aldo Rebelo, Gelio Fregapani, Denis Lerrer-Rosenfield, Augusto Heleno usw.) In USA versteht man das auch! Nur in Europa herrscht noch der Wahn dass die „Weissen Vaeter“ noch weiter zustaendig sind dass alles „richtig“ nach ihren heutigen Vorstellungen vollzogen werden muss, und in ihrer Einfalt werden die Euros (welche nicht wissen was in Griechenland oder Irland entsteht!) von den USA und NATO-Strategen missbraucht fuer die Destablisierung der „zu unabhaengigen“ Regierungen in Suedamerika: Jetzt Bolivien und Ecuador, in Vorbereitung – Brasilien, Peru und Venezuela . Die Indigenenrechte und der Umweltschutz dienen den zynischen USA&NATO Geostrategen als „Hebel“ um die nationale Einheit zu untergraben, waehrend ihr Militaer auf mehr „Security Partnership“ erpresst: Die USA will mehr Stuetzpunkte und die NATO will die Ausdehnung in den Suedatlantik: Der vorherige rechte Verteidigungminister Brasilien, Nelson Jobim, hat das den anderen Verteidigungsministern Suedamerikas as 12.4.2011 noch einmal erklaert: „Unsere Region wird innerhalb der naechsten 50 Jahren wegen unseren Resource bedroht. Wir brauchen eine Abschreckungsmacht gegen Bedrohungen von auserhalb unseres Subkontinentes!“ Das Belo Monte Staudammprojekt muss nicht nur als wirtschaftlichen Gruenden – sondern auch aus geopolitischen Gruenden gebaut werden: Gerade weil die USA und NATO-Europa dieses Projekt verhindern versuchen! Belo Monte ist der Rubikon vor der Schlacht fuer Brasiliens Unabhaengigkeit vom „Einfluss“ der USA und NATO-Europa. Der Direktor der Projektleitung hat es mit einem Titelsatz beschrieben: „Die Nation steht auf dem Spiel!“ Und der technische Leiterhat erklaert: „Wenn wir Belo Monte nicht umweltgerecht entwickeln werden – koennen wir nichts mehr in Amazonia entwickeln!“ Belo Monte is geopolitisch „todernst!“.

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