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Argentinien: Soja „erobert“ Patagonien mit chinesischer Hilfe

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Lesedauer: 2 Minuten

Argentinien: Soja Chinas (Agrar)Hunger ist immens. Das Land mit einer Bevölkerung von ca. 1,34 Mrd. Menschen verfügt nur über neun Prozent der weltweiten landwirtschaftlichen Anbaufläche. Die Investitionen in Nahrungsmittelimporte und kultivierbares Land werden deshalb ständig vorangetrieben. Das gilt insbesondere für den Import bzw. Anbau von Soja. Die eiweiß- und ölreiche Bohne wird in China in Nahrungsmitteln, hauptsächlich aber zu Tierfutter verarbeitet – Tendenz steigend. Das asiatische Land importiert momentan knapp 50 Mio. Tonnen Soja im Jahr, vor allem aus den USA, Brasilien und Argentinien. Es wird angenommen, dass China bald mehr als 50 Prozent der globalen Sojaproduktion einführen wird. Das bekommen immer entlegenere Regionen zu spüren, wie jetzt die Provinz Río Negro in Patagonien. Die Regionalregierung plant insgesamt 320.000 Hektar an das chinesische Staatsunternehmen Heilongjiang Beidahuang zu verpachten, damit darauf Soja angebaut werden kann. Die Größe entspricht dem Doppelten der bisher genutzten Agrarfläche der Provinz. Akteure der Zivilgesellschaft machen jedoch seit letztem Jahr mobil, da sie die „Sojaisierung“ Patagoniens mit negativen Folgen im sozialen, Umwelt- und Gesundheitsbereich fürchten. Der Vertrag zwischen der Provinzregierung und dem Unternehmen, der rechtliche Sicherheiten und finanzielle Vergünstigungen für die Chinesen und Verpflichtungen für die Argentinier vorsieht, wurde im Oktober 2010 vom Gouverneur Miguel Saiz in China ausgehandelt. Die Laufzeit beträgt 20 Jahre und für diese werden chinesische Investitionen in Höhe von 1,45 Mrd. US-Dollar erwartet. Die Umstände des Vertrages sind die gleichen wie bei fast jeder Art des „Land-Grabbing“: keine Konsultation und Kompensation der betroffenen Gemeinden und keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Soja-Monokultur scheint nach dem Rest des Landes nun auch noch Patagonien zu erobern und wird dort ebenfalls für eine Vertreibung der Kleinbauern und Indigenen sowie eine Degradation der Böden sorgen. (Bildquelle: N i c o_).

1 Kommentar

  1. jan z. volens sagt:

    Wer lieferte diesen Bericht ? Was ist in „Monokultur“ ? Who does the „land-grabbing“ from whom ? „Entlegenere Regionen zu spueren…“. „Betroffene Gemeinden“…“auch noch Patagonien zu erobern“. —- Wenn es nach den Euro-Gutmenschen geht – sollen Lateinamerikaner nur organische Bananen kultivieren und ein paar Alpacas halten fuer Wollpullover fuer Tante Berta in Leizpig. Und die schlimmen Chinesen sollen mal in ihren Land bleiben und Reis anbauen. Was Lateinamerika wirklich braucht ist nicht Handel mit China sondern bayrische katholische Priester welchen ihnen das Beten beibringen !

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