Argentinien: Repsol erhält Entschädigung für Teilverstaatlichung der YPF
|Die Teilverstaatlichung der Tochterfirma Yacimientos Petrolíferos Fiscales (YPF) des spanischen Erdölkonzerns Repsol durch die argentinische Regierung im April 2012 hatte für internationale Kritik gesorgt, während in Argentinien das Vorgehen auf mehrheitliche Zustimmung traf. YPF bildete mit rund einem Drittel der argentinischen Öl- und einem Viertel seiner Gas-Fördermenge den größten Förderkonzern des Landes. Mit der Verstaatlichung erhoffte sich Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner, wieder mehr Kontrolle über die Energieressourcen sowie einen Ausgleich in der Energie- und Handelsbilanz zu schaffen. Nach der Enteignung von 51 Prozent der YPF-Aktien reichte Repsol u. a. Klage vor dem internationalen Schiedsgericht der Weltbank ein. Gefordert wurde ein Übernahmeangebot der argentinischen Regierung für die verstaatlichten YPF-Anteile und eine angemessene Entschädigung für die durch den Kurseinbruch entstandenen Verluste. Ursprünglich forderte Repsol eine Ausgleichszahlung von 10,5 Mrd. US-Dollar. Nach zweijährigen Verhandlungen einigte man sich auf etwa die Hälfte des Betrages in Form von argentinischen Staatsanleihen. Mit der Veräußerung des gesamten Portfolios der argentinischen Anleihen verdiente Repsol 4,9972 Mrd. US-Dollar. Damit wurden sämtliche Rechtsstreitigkeiten für beendet erklärt. Zusätzlich erlöste Repsol noch 1,255 Mrd. US-Dollar durch den Verkauf des Restanteils der Aktien an YPF in Höhe von 11,86 Prozent. Insgesamt hat Repsol Entschädigungszahlungen von mehr als 6 Mrd. US-Dollar erhalten und plant damit eine Sonderdividende von 1,00 € pro Aktie an seine Aktionäre auszuschütten. Mit der Beendigung des Streits hofft Argentinien wieder auf neue Investoren, um die Öl- und Gasförderung weiter vorantreiben zu können (Bildquelle: Mendoza Economico).