Argentinien: Ex-Präsident Néstor Kirchner ist gestorben
|Der argentinische Ex-Präsident Néstor Kirchner ist am 27. Oktober 2010 um 9:15 Uhr (Ortszeit) in der patagonischen Stadt Calafate an einem Herzinfarkt gestorben. Am frühen Morgen wurde er nach einer Dekompensation von seiner Frau, der jetzigen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, in eine Klinik begleitet. Kirchner war zuvor bereits zwei Mal wegen Herzkrankheiten – im Februar und im September – in die Klinik eingewiesen. Néstor Kirchner war Bürgermeister von Río Gallegos, Hauptstadt der Provinz Santa Cruz im südlichen Argentinien, zwischen den Jahren 1987 und 1991. Dann fungierte er zwischen 1991 und 2003 als Gouverneur derselben Provinz. Im Jahr 2003 trat er als Gouverneur zurück, um sich als Kanditat für das Amt des Präsidenten aufstellen zu lassen. Er kam jedoch bei den Präsidentschaftswahlen im ersten Wahlgang nur auf 22 Prozent, während der ehemalige Präsident Carlos Menem rund 24 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Zur Stichwahl zog Menem jedoch seine Kandidatur zurück und Kirchner wurde ohne weiteren Wahlgang argentinischer Präsident. Aktuell war er Abgeordneter und Parteivorsitzender der Partido Justicialista (Gerechtigkeitspartei, die meist als Peronistische Partei bezeichnet wird). Außerdem wurde er am 4. Mai 2010 als erster Generalsekretär der Union Südamerikanischer Nationen gewählt. Kirchner war auch der virtuelle Vorkandidat seiner Partei für die nächsten Präsidentschaftswahlen. Seine Totenwache wird morgen früh in der Casa Rosada, dem argentinischen Präsidentenpalast, abgehalten (Bildquelle: Presidencia de la Nación Argentina).