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Südamerika: Mehr Integration durch Re-Industrialisierung

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Lesedauer: 2 Minuten

Union Südamerikanischer Staaten: UNASURErnesto Samper, Generalsekretär der Union Südamerikanischer Staaten (UNASUR) und von 1994 bis 1998 Präsident Kolumbiens, hat sich bei seinem viertägigen Besuch in Brasilien für die Re-Industrialisierung der Region ausgesprochen. Auf einem Seminar zur „Integration der Wertschöpfungsketten in Südamerika“ in Sao Paulo, an dem auch der brasilianische Expräsident Luiz Inácio Lula da Silva teilnahm, verwies er auf die Notwendigkeit, die Infrastruktur auszubauen. In diesem Zusammenhang hob er sieben Projekte hervor, darunter den Korridor Caracas – Bogotá – Buenaventura / Quito, die interozeanische Eisenbahnverbindung Paranaguá – Antofagasta sowie die Verbesserung des Schiffsverkehrs der Flüsse des Rio-de-la-Plata-Beckens. Neben der engeren Integration der 12 UNASUR-Staaten komme es auch darauf an, die Zusammenarbeit mit China, Indien und Russland zu verbessern. Vor allem die 2014 geschaffene Entwicklungsbank der BRICS böte gute Möglichkeiten, die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. In einem Interview setzte sich Samper für die Schaffung einer gemeinsamen Staatsbürgerschaft für alle Südamerikaner ein. Auf die Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern angesprochen, erwiderte er, dass es darauf ankomme, die Entideologisierung der gegenseitigen Beziehungen mit einer Repolitisierung der UNASUR zu verbinden. Jede Nation könne auf der Basis der eigenen Vorstellungen ihren Beitrag zur Integration leisten. Nach dem neoliberalen Alptraum der 1990er Jahre sei es außerdem an der Zeit, die soziale Inklusion aller Bürger zu einem festen Bestandteil der Relegitimation des demokratischen Systems zu machen.

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